Dienstag, 31. Januar 2012

Ist Veganismus ein Hobby?

Was mich seit gestern ziemlich beschäftigt ist, dass ein Freund von mir gesagt hat, mein Veganismus wäre wohl auch so eine Art Hobby.
Ich weiß nicht mehr genau, er hat es ein bisschen vorsichtiger ausgedrückt.

Was tatsächlich wahr ist, ist dass ich, bevor ich vegan geworden bin tatsächlich aktiv nach einem Hobby gesucht habe, bzw. nach einem Themengebiet, was mich besonders interessiert. Zum Schluss bin ich dann bei Theater und Ernährung hängen geblieben, was mich beides besonders interessiert hat oder interessiert, habe aber ersteinmal keine Lektüre gefunden, die mich besonders angesprochen hätte. Schließlich wollte ich keine Dramen lesen oder tausendundeine Diät anfangen.
Über mein Interesse für Ernährung und auch, weil ich mich als frisch gebackener Vegetarier etwas mehr mit dem Thema Tiere essen auseinandersetzen wollte bin ich dann irgendwann unweigerlich beim Veganismus angekommen.
Aber was hat das jetzt mit Veganismus als Hobby zu tun? Naja. Ersteinmal kann ich es wirklich nicht abstreiten, dass ich auf der Suche nach einem Hobby oder einem Interessengebiet war, als ich zum Veganismus gekommen bin und zum anderen bin ich seitdem in diesem Punkt ersteinmal ausgefüllt. Ich würde niemals sagen, dass ich nur hobbymäßig vegan bin; das wäre völlig falsch und am Thema vorbeigegriffen. Allerdings ist es bei mir so, dass ich mich in meiner Freizeit viel über Tierrechtsthemen, veganes Essen, tierversuchsfreier Kosmetik, umweltverträgliche Haushaltsmittel, Gesundheit und auch gerne über ökologischen Landbau informiere. Da fließt eine menge Zeit mit ein. Ausserdem führe ich diesen Blog in ziemlicher Regelmäßigkeit. Ich kaufe gerne Gemüse oder Obst, was ich noch nicht kenne, um damit neue Rezepte auszuprobieren, genieße es, ein besonders aufwändiges, leckeres, frisches Essen zu kochen und natürlich essen. Essen, essen, essen.
Ich würde aber auch niemals sagen, dass ich das ganze aus Spaß mache. Ich interessiere mich, informiere mich, handle danach, weil ich den bewussten Umgang, nicht nur mit anderer, sondern auch meinem eigenen Leben schätze. Es macht mir oft in keinster Weise Spaß, das zu lesen, zu sehen oder was auch immer, sondern im Gegenteil. Macht mich wütend, macht mich traurig, macht mich resigniert. Veganismus ist keine Sache, die man mal aus einer Laune heraus macht und dann wieder an den Nagel hängt. Nicht, wenn man es ernst meint zumindest... Es würde ja auch niemand zu einem gläubigen Moslem sagen, das wär aber ein komisches Hobby. Religion und Veganismus sind natürlich auch zwei völlig verschiedene Sachen, aber ich denke, ihr versteht das Beispiel. Das ist eine Überzeugung, eine Lebenseinstellung. Für mich ist es im Moment einfach so, dass ich in der Sache noch Neuling bin und natürlich erstmal alles aufsauge, was mir so in den Weg kommt. Ich bin quasi noch in der Einstiegsphase. Ich glaube kaum, dass ich in 10 Jahren noch diesen Blog schreiben werde oder so viel Zeit in Online-Artikel und -Recherchen stecken werde, sondern einfach mampfen. Oder ich lebe in einem Ökodorf oder habe bei Sea Shepherd angeheuert. Dann ist das wohl auch kaum noch als Hobby zu bezeichnen, oder? :D
Aber im Moment ist es einfach so. Ich habe die Zeit und die Muße. Ich finde es wäre auch eine Schande, wenn jeder, der eine Sache gefunden hat, die ihn interessiert oder ein Talent einfach schleifen lassen würde. Wenn sich heute jeder nur noch für das Programm in der Glotze interessierte.

Okay, ich bin vom Thema irgendwie abgekommen, glaub ich. Also nocheinmal von vorne:
Mein persönlicher Veganismus hat seinen Umweg über die Suche nach einem Hobby gefunden. Ja.
Ich beschäftige mich viel und oft auch gerne mit diesem Thema und dem, was damit zusammenhängt. Ja.
Aber: das MUSS ich auch z.B. um zu wissen, wie bleibe ich gesund, welche Produkte sind vegan, welche neue vegane Produkte gibt es, wo gibt es diese günstig zu kaufen, wie sieht es mit verschiedenen Kosmetikartikeln aus?
Ich denke, es ist am Anfang auch ganz normal, dass man ersteinmal eine gewisse Anfangseuphorie mitbringt und es auch anfangs wirklich unabdingbar ist, sich viel mit dem Thema auseinanderzusetzten, weil wenn man nicht weiß, was man macht und warum man es macht, kann eben schonmal was schief laufen. Und gerade, wenn es um Ernährung über einen langen Zeitraum geht, sollte man doch ziemlich genau wissen, was man tut. Das gilt eigentlich für jeden, egal was er isst, wenn ihr mich fragt.
Also:
Veganismus ist eine lustige Freizeitbeschäftigung - nein.
Veganismus = Hobby - nein.

Freitag, 27. Januar 2012

vegan @ IKEA

Waren heute im IKEA (mal wieder..) und haben uns etwas genauer im Schwedenshop umgeschaut und ein paar vegane Leckereien gefunden wovon wir leider nur eine testen konnten. Wären wir vor dem Essen hingefahren hätte das bestimmt nocheinmal ganz anders ausgesehen. ^^

KEX (Kekse)
Kanel-Snäcka (Zimtröllchen *lecker lecker*)













 Godis ... Snören (verschiedene Geschmacksrichtungen) sind vegane Gummischnüre =)










Und diese Tiefkühl-Rösti sind ebenfalls vegan
 Pepparkakor Mandel (Kekse)












Dann gab es natürlich noch verschiedene Marmeladen, Suppen und Chips, die auch vegan waren. Wir haben nicht das gesamte Sortiment unter die Lupe genommen, aber diese die vorgestellten Sachen fand ich, hörten sich besonders lecker an und von den Zimtröllchen (gab leider kein besseres Bild) weiß ich auch, dass sie toll sind =). Übrigens: die Kanel-Snäcka sind nicht zu verwechseln mit den Zimtschnecken, die es im Bistro samt Kaffee für 0,50€ zu kaufen gibt. Die gibt es nämlich auch in der Kühltruhe im Schwedenshop und sind mit Milch!


Darüber hinaus gibt es im Restaurant immer wechselnde vegetarische Gerichte. Heute zum Beispiel (vielleicht etwas langweilig..) Spaghetti Napoli (vegan). Aber auch schonmal leckerere Sachen wie Linguine mit Blattspinat, Cherrytomaten und Kürbiskernen (nicht vegan). Es gibt immer eine Liste mit Inhaltsstoffen, die man einsehen kann. Das Bistro- und Frühstücksangebot (Bistro: Getränke; Frühstück: trocknes Brötchen, Marmelade, Getränke) lassen nach wie vor zu wünschen übrig, auch wenn es nett ist, dass mittlerweile Vegetarier ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit bekommen und diese Gerichte in der Regel Bio-Qualität haben. 


Weil mich am Ausgang ein Stand dazu aufgefordert hat, IKEA zu helfen, besser zu werden habe ich das doch prompt mal getan und ein Zettelchen mit meinem Wunsch nach einem veganen Bistro-Angebot ausgefüllt. Mit dem Vorschlag, die vegetarische Bio-Teigtasche (Tomate Mozzarella) durch ein veganes Produkt zu ersetzen. So wären Vegetarier und Veganer gleichzeitig abgedeckt.  Ich glaube zwar nicht dran, dass das etwas bringen wird, aber ein Versuch ist es wert. Vielleicht wiederhol ich das ja immer mal wieder, wenn ich grad da bin und dran denke. Steter Tropfen höhlt den Stein.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Secondhand-Kaufentscheidungen

"Kaufst du mir das?" - Naturyoghurt
"Kannst du mir was mitbringen?" - Grillwürstchen
"Leihst du mir ein bisschen Geld?"- Milchschokolade

a) Ja, ich möchte eine gute Schwester / Kollegin / Freundin etc. sein und niemanden vor den Kopf stoßen bzw. in seiner persönlichen Entscheidung beeinträchtigen.

b) Nein, ich bestehe darauf, den Kauf unveganer Produkte nicht zu unterstützen; biete aber an, ein ähnliches veganes Produkt zu besorgen, bzw. dafür mein Geld zu leihen.

Sonntag, 22. Januar 2012

What would YOU do?

Szene1:
Du bestellst in einem Imbiss eine Portion Pommes mit Ketchup, es wird sofort kassiert. Dann siehst du, wie ein anderer Mitarbeiter gerade zwei Schnitzel aus einer Friteuse holt. Der andere packt sich eine große Schaufel Pommes und schmeißt sie in genau diese Friteuse. Als er sie wieder raus holt fragt er "zum Hieressen oder zum Mitnehmen?".
Was tust du?

Szene2:
In einem chinesischem Imbiss: Du bestellst eine vegetarische Nudelbox und bezahlst. Als du sie in die Hand gedrückt bekommst, stellst du fest, dass du vergessen hast, nachzufragen ob Ei drin ist, weil du normalerweise immer woanders isst. Die vegetarischen Nudeln sind statt mit Wokgemüse mit gebratenem Ei.
Was tust du?

Freitag, 20. Januar 2012

meine erste Vegi-Bestellung *yuppie*

Zwar ist das jetzt schon fast eine Woche her, aber die letzten Tage waren ziemlich voll bzw. auch die Lust noch zu bloggen nicht so besonders groß. Aber jetzt nachträglich: Tadaaa! Mein erstes veganes Päckchen ist eingetrudelt. Oder soll ich lieber sagen angeflogen.. =)


Ich bin wirklich begeistert. Bestellt hatte ich letzten Donnerstag Nacht bzw. Freitag Morgen (jedenfalls war's schon wirklich spät) bei allesvegetarisch.de. Leider war gerade der Vegi-Tuna gerade ausverkauft. Ich mochte nie großartig Tunfisch, aber ich will doch alle Rezepte aus meinem Kochbüchlein auch ausprobieren ;). Und dann musst ich auch noch meine Neugierde finanziell ein bisschen zügeln, obwohl die riiiesige Auswahl mich wirklich gereizt hat, weswegen ich dann bei den Dingen blieb, die ich vornehmlich brauchte: Pizzaschmelz! und Soja BigSteaks. Davon dann aber auch reichlich. Wer weiß, wann ich das nächste mal was bestelle? Die Bezahlung war mehr als problemlos: man konnte zwischen mehreren Zahlungsarten wählen; unter anderem auch per Lastschrift und per Überweisung (nicht sofort online, sondern wann und wie man mag). Bei Bezahlung per Überweisung werden einem 3% vom Gesamtpreis erlassen. Das waren bei mir zwar nur 90 cent aber immerhin. Waren dann statt 3,90€ Versandtkosten quasi nur noch 3€. Wie günstig.. ^^
Also habe ich 2kg Pizzaschmelz und ne große Packung Soja BigSteaks hier rumfliegen. *wuhuuu* x))
Ach ja, was ich eigentlich erzählen wollte! Ich hatte ja also Freitags morgens um 1 oder 2 die Bestellung abgeschickt (und überwiesen) und schon am Samstag war das Paket angekommen! Ich war total perplex, weil ich frühestens am Montag damit gerechnet hatte und auch gar nicht zu Hause war. Aber das nenne ich mal echt schnell! Klasse =). Als kleine Gimmicks waren dann ein (super duper leckeres) Würstchen von Wheaty, Kochheftchen für Sojafleischgerichte und ein Kärtchen für's Vegan-Probe-Abo von Peta2 dabei.
Wobei mir wieder eingefallen ist, dass ich darüber noch garnicht berichtet hatte, wie ich es eigentlich vor hatte. Nun gut. Kommt die Tage noch. Versprochen ;)

Alles in allem bin ich sehr sehr zufrieden mit allesvegetarisch.de und werde da ganz bestimmt bald noch einmal bestellen.

Dass das Päckchen so aussergewöhnlich schnell da war hatte übrigens einen schönen Nebeneffekt: Ich habe endlich jetzt nach über einem Jahr auch die letzte Mieterin im Haus (mich eingeschlossen nur 7 Parteien) kennengelernt, da sie mein Päckchen angenommen hat. Sie ist nur ein paar Jahre älter als ich, wirkt wirklich super lieb und ist für mich jetzt meine allesvegetarisch.de-Schwester, weil sie dort auch schonmal bestellt hat. Bei Zalando fände ich das nicht bemerkenswert, aber in diesem Fall finde ich es cool. ;)

allesvegetarsich - Schrei vor Glück :D

Dienstag, 17. Januar 2012

Ein fetter Haufen Käse.

Es muss einmal gesagt werden: Wenn einem immer erzählt wird, was es nicht alles in vegan gibt (veganen Joghurt, Käse, verschiedene Milchsorten, Fleischersatz et.), wird immer auch ein Teil Wahrheit ausgelassen: nämlich der, dass wenn man seinen vorveganen Lebensstil beibehalten will man echt tief in den Geldbeutel greifen muss.

Yofu und Sojamilch kosten mind. das doppelte von dem unveganen Produkt, wenn nicht mehr, Käse muss man überhaupt erstmal einen finden, der nicht total schrecklich schmeckt (und für die Experimente ebenfalls jeweils erstmal 3-5€ ausgeben) und die kleinen (sauleckeren) 175g Packungen Bio-Sojaschnitzel im Aldi liegen direkt neben dem toten 250g XXL-Schweineschnitzel und kosten exakt das gleiche: nämlich 1,79€.

Das liegt zum einen daran, dass Milch und Fleisch stark subventioniert werden vom Staat. Und wir sind der Staat: die braven Steuerzahler - also jeder Vegetarier und jeder Veganer zahlt dafür, dass Omnis sich schön diese Berge billigen Massentierhaltungsfleisch und -Milch reinpfeifen können, dafür, dass die Nachfrage auch schön künstlich hoch gehalten wird und die Schlachthäuser und "Farmer" gut Umsatz machen. Allerdings wird  vegane Milch und Fakefleisch nicht subventioniert. Die Mehrwertsteuer für Kuhmilch,  beträgt die für Grundnahrungsmittel angesetzten 7%. Sojamilch, Hafermilch, Dinkelmilch, irgendeine tierleidfreie Milch dagegen sind LUXUSGÜTER und werden deshalb mit den vollen 19% veranschlagt.

Natürlich kauft keiner ne Packung Sojadrink (welches noch das bekannteste vegane Produkt ist), wenn dieses Produkt 100-300% teurer ist. Man kann schon nicht mehr von einer Hemmschwelle sprechen, die es gilt zu überwinden. Niemand, der nicht vegan leben möchte wird je nach einem alternativen Produkt greifen (welches dann in der Regel auch noch mit Vorurteilen und negativen Gefühlen gegenüber "Ökos" und Veganern verbunden ist). Etwas, was den Geschmack versucht nachzuahmen kann ja nie so gut sein, wie das Original.. Wenn das Alternativprodukt wenigstens gleich teuer/günstig wäre,  wie das herkömmliche, wäre die Hemmschwelle geringer, mal etwas anderes auszuprobieren.

Und last but not least: Moralisch und ökologisch motivierte Menschen (und übrigens Laktoseintollerante) werden dafür über den Geldbeutel bestraft.Wir zahlen für die Hälfte das Doppelte. Natürlich sind die Lebensmittelpreise so gering wie noch nie, natürlich konsumiere ich automatisch weniger davon, wenn es mehr kostet und natürlich ist das auch nicht nur schlecht und ja, ich bin davon überzeugt davon, dass wenn es der Preis dafür ist, dass ich keinen Eiter, keine Viren, Krankheitserreger und keine Medikamente in meinen Lebensmitteln haben möchte, werde ich ihn zahlen. Aber ich zahle ihn bestimmt nicht gerne. Es kann nicht sein, dass ein Tierleben weniger wert ist, als ein bisschen zusammengedrücktes Sojaprotein.

Ich spreche mich hier offiziell für eine Soja-/Seitan-/Hafer-/Reis-produkte-Lobby aus! Ich möchte, dass es Preisgleichheit für ALLE gibt und nicht Minderheiten ausklammert. Entweder ALLE zahlen für diese Grundnahrungsmittel 19% oder ALLE zahlen dafür 7% Mehrwertsteuer.  Und ausserdem hätte ich gerne diese Produkte in gleichem Maße vom Steuerzahler subventioniert, wie jeder andere auch. Danke.

Samstag, 14. Januar 2012

Björn Moschinskis Eiersalat ♥

Nachdem ich das letzte mal das Rührtofu nicht so super hinbekommen hatte war ich ja auf die nächste "schmeckt wie"-Variante gleich doppelt gespannt. Eigentlich war ich nie so ein besonderer Eiersalat-Fan, aber weil ich gerade zufällig beim Kochbuchdurchstöbern gesehen hatte, dass ich tatsächlich ALLE Zutaten parat hatte (und keine Lust einzukaufen ;) ) hab ich mich mal an das Wagnis gemacht. Die Zutaten hörten sich für "Eiersalat" echt strange an: Kichererbsen und Nudeln sollten später das Ei sein. Aber gut.
Die Zubereitung war wirklich wahnsinnig einfach und super schnell! gekochte Kichererbsen (hatte noch ein paar im Eisfach) mit einer MS Curcuma pürieren, Nudeln weich kochen, kleinhäckseln, mit der Kichererbsenpaste vermengen, eine fleingehackte Zwiebel, Schnittlauch und eifreie Majo dazu und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Es war unglaublich! Es hat so so so so so(!) nach Ei geschmeckt! Nach Eiersalat! Dazu hatte ich dann auch noch dunkles Körnerbrot wie empfohlen und es war einfach himmlisch! Mächtig himmlisch. ;)

Super einfach, super schnell, super lecker! Ein Lobgesang auf meinen Lieblingskoch.♥



PS: konnte leider keine Fotos machen, hab meine Kamera irgendwo verlegt :(

Donnerstag, 12. Januar 2012

Gottes Ernährungsempfehlung ;)

"Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen."
Genesis 1,29

Montag, 9. Januar 2012

Und wieder ein neuer alter Lebensmittelskandal

Seit heute warnt der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) vor dem Verzehr von Geflügelfleisch aus Supermärkten und Discountern und fordert diese auf, die betroffene Ware aus dem Verkauf zu nehmen (lt.WDR). Der Grund: Es wurden antibiotikaresistente Keime auf mehr als 50% aller untersuchten Geflügelproben gefunden. Untersucht wurden unter anderem Geflügel der Hersteller "Wiesenhof", "Sprehe" und "Stolle".
Diese Bakterien können bei der Zubereitung des Fleischs leicht auf den Menschen übergehen (ESBL- und MRSA-Keime). Bei anfälligen Menschen können sie zu schweren Erkrankungen führen. Zudem übertragen sie ihre Unempfindlichkeit gegen Antibiotika auf andere Bakterien im Körper. Nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts sterben allein in Deutschland jedes Jahr 15.000 Menschen an Infektionen, bei denen Antibiotika nicht mehr helfen konnten.(bund.net)

Die Antibiotikaresistenz rührt von der, in der Industriellen Massentierhaltung üblichen, nichttherapeutischen (also prophylaktischen) Fütterung von Antibiotika. Diese ist wegen der, für Verbreitung von Krankheitserregern idealen Haltungsbedingungen und des besonders schwachen Immunsystems der Hühner, in der Massentierhaltung notwendig geworden. 
Das bedeutet jedoch lange nicht, dass die Tiere, die in den Verkauf gelangen gesund wären, wie dieser neuerliche "Lebensmittelskandal" mal wieder zeigt. Abgesehen davon, dass jedes Masthähnchen, Suppenhuhn und Legehenne generell schon von der genetischen Anlage chronisch krank ist, sind Krankheitserreger, Keime und Bakterien im Fleisch keine Seltenheit. Die zuständigen inspektoren haben nichteinmal volle 2 Sekunden Zeit, pro Tier, das in den Verkauf geht auf Anomalien und Krankheiten hin zu untersuchen.

Dieser neuerliche "Skandal" ist übrigens gar nicht neu. Schon seit Jahren wird immer mal wieder drüber berichtet, nur die Menschen vergessen so leicht.

Süddeutsche Zeitung (23.01.2007)
Umwelt Journal (15.12.2008)
Stern (18.03.2010) 
Quarks und Co. (16.10.2011)
taz (09.11.2011)


Mein Rat: Esst kein Huhn, esst keine Tiere.


I survived
2000: BSE
2002: SARS
2006: H5N1
2009: H1N1
2011: EHEC

to be continued ..

Ausserdem hätte ich gerne ein T-Shirt, wo drauf steht

I survived:

2000: BSE
2002: SARS
2006: H5N1
2009: H1N1
2011: EHEC

to be continued...

Samstag, 7. Januar 2012

Versteckte Tierprodukte

Es passiert mir ja immerwieder mal, dass ich im Supermarkt ein Prudukt sehe und denke "Oh lecker, damit könnte ich das und das kochen". Das Produkt würde man normalerweise durchaus für vegan halten, aber ich habe ja gelernt, dass man dem nicht trauen kann. Also drehe ich die Verpackung um und überfliege die Zutatenliste eben (wohl in dem Wissen, dass das kein Garant dafür ist, dass der Artikel auch tatsächlich vegan ist). Ganz oft lege ich es dann wieder zurück, weil irgendein Molkeerzeugnis drin verarbeitet ist und ärgere mich. Noch viel öfter kommt es aber vor, dass ich dann Mono und Diglyceride von Speisefettsäuren lese, welche oftmals dann die einzige Zutat ist, die nicht vegan sein könnte. Und da ärgert es mich dann richtig, weil ich bei diesen Produkten jedesmal doch noch vor die Gewissensfrage gestellt werde. Kaufe ich diesen Artikel jetzt, obwohl er nicht vegan sein KÖNNTE, oder verzichte ich jetzt darauf, obwohl es MÖGLICHERWEISE doch vegan ist.
Einer der vielen Gründe, warum ich Veganerin geworden bin, war unter anderem schiere Gemütlichkeit. Ja, es war für mich ehrlich bequemer komplett vegan zu werden, als ein Vegetarier, der sich nie sicher sein kann, ob in dem Käse auf seiner Pizza jetzt Kälberlab verarbeitet ist oder nicht, und zwar Bioeier kauft, aber bei allen verarbeiteten Produkten in Kauf nehmen muss, dass Eier aus Legebaterien oder Bodenhaltung beinhaltet sind. Aber das Problem ist damit ja nicht vom Tisch. Jetzt vermeide ich offensichtliche unmoralische Produkte, nur um mir versteckt unmoralische Produkte unterjubeln zu lassen.
Es macht mich schier wahnsinnig, jedesmal da zu stehen und möglicherweise eine Entscheidung gegen meine Prinzipien zu fällen. Zu 90% lege ich den Artikel dann weg, nur selten sage ich mir dann "man muss auch mal neune gerade sein lassen". Und kann dann auch damit leben, weil diese doofen Mono und Diglyceride von Speisefettsäuren in der Regel pflanzlichen Ursprungs sind. Also wenn 1 von 10 unvegan ist und ich deswegen 9 wieder zurückstelle und nur eins kaufe, ist die Wahrscheinlichkeit doch maximiert, dass ich ein veganes Produkt kaufe, oder nicht?
Was ich gerade aber bei tierrechtskochbuch.de gefunden habe hat mich noch viel mehr verunsichert, als irgendwelche Diglyceride: Eine Liste, wo nocheinmal aufgeführt ist, wo überall versteckte Tierprodukte drin sein KÖNNTEN. Ich hasse dieses möglicherweise, in der Regel, könnte, kann aber auch nicht, nur in Ausnahmefällen, selten. Warum kann nicht auf jedem Artikel ganz klar gekennzeichnet sein, ob er vegan ist, oder nicht? Oder zumindest einen Buchstaben oder irgendwas hinter diese E-Nummer oder Zutat schreiben, der kennzeichnet, ob es sich um eine Zutat pflanzlichen oder tierlichen Ursprungs handelt. Auch diese Irreführung immer, etwas sei "rein pflanzlich" regt mich maßlos auf.
Aber wer zum Beispiel würde denn davon ausgehen, dass Brot oder Obst nicht vegan sein könnten? Bisher war ich immer der Ansicht, Brot könne ich bedenkenlos kaufen. Wie jetzt das Backblech dafür gefettet wurde ist für mich in die Kategorie "kann Spuren von... enthalten" gefallen. Zucker fand ich bisher auch immer bedenkenlos, weil in Deutschland Zucker schon seit einiger Zeit nicht mehr mit Tierkohle raffiniert wird. Darüber, dass der Zucker in fertigen Lebensmitteln lange nicht aus Deutschland stammen muss, habe ich mir auch noch nie Gedanken gemacht. Ich weiß auch noch nicht, wie ich mit diesen Informationen jetzt umgehen soll. Okay, bei Säften, Weinen und Bieren habe ich ja schon meinen Weg gefunden. Nur Direktsaft (bei dem man sich leider auch nicht immer sicher sein kann..), Weine entweder die, von denen ich weiß, dass sie vegan sind oder wenn ich gerade nicht dran komme Biowein. Bier trinke ich eh mehr als selten und wenn dann deutsches. Neue Antworten für mich muss ich in Sachen Brot, Essig, Aroma, Sauerkraut, Senf, Vitamine und Zucker finden. Es wird einem aber auch nicht gerade das Leben leicht gemacht.

Warum jedes noch so natürliche Lebensmittel voll von tierlichen, vor allem Milch- Produkten ist? Die Antwort ist leichter als man denken würde. In der Regel hat das nämlich nichts damit zu tun, dass es geschmacklich wertvoll wäre oder das Rezept verbessern würde, etwas länger haltbar machte oder was auch immer. Die Antwort ist die: Das sind Abfälle, die bei der Verarbeitung von Fleisch, Milch, Käse, Joghurt etc. entstehen. Und diese zu entsorgen kostet Geld. Da hatten die Hersteller die tolle Idee, diese Abfälle weiterzuverwenden und über den Verbraucher zu entsorgen. Man spart also nicht nur die Entsorgungskosten, sondern macht damit auch noch Kohle. Wenn das mal nicht rentabel ist. So, und das ist der Grund, warum man als Veganer nicht mehr bedenkenlos Sauerkraut essen kann und sich fragen muss, kaufe ich jetzt dieses Ding mit Mono und Diglyceschwachsinn aus werweißwelchen Speisefettsäuren. Die taz hat einen sehr interessanten Artikel über diese Art der Resteverwertung geschrieben.
Einerseits muss man einräumen, dass es natürlich gut ist, weitere Verwendung für Abfallprodukte zu finden, statt noch größere Müllberge anzuhäufen. Andererseits möchte ich nicht als Abfalleimer für die Fleisch- und Milchindustrie herhalten. Heißt das jetzt, dass ich deswegen jetzt mein Korn selber mahlen muss? ;)
Oh mein Gott, die Welt ist verrückt.

Freitag, 6. Januar 2012

Neues Lieblingszitat

Aus Jonathan Safran Foer's TIERE ESSEN  (Kapitel; Ich bin der letzte Geflügelfarmer, S. 136)

Ich bin kein besserer Mensch als andere, und ich will niemanden dazu überreden, nach meinen Überzeugungen zu leben. Ich will sie dazu bringen, nach ihren eigenen Überzeugungen zu leben.

Donnerstag, 5. Januar 2012

Angora Teil 3, Tchibos Fototierschutz in China. Fazit

Nach Teil 1 und Teil 2 nun eine finale Antwort von Tchibo:

Liebe ...,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Unsere Produkte aus oder mit Angora-Haaren beziehen wir von Partner-Produzenten aus verschiedenen Ländern, darunter auch China. Sowohl zu Beginn als auch im Verlauf unsererer langfrist...igen Partnerschaften verschaffen wir uns einen Eindruck von Haltung und Schur der Kaninchen, in der Regel über fotografische Dokumentationen und schriftliche Belege.
Einheitliche, gesetzliche Mindestanforderungen für die Haltung von Kaninchen gibt es leider nicht. Daher haben wir im Rahmen unseres kontinuierlichen Optimierungsprozesses auf Basis unserer bestehenden Qualitätsstandards eine Tchibo-Richtlinie zur Haltung von Angora-Kaninchen erarbeitet. Diese orientiert sich an folgenden Rechtsnormen und Richtlinien:
- Österreichische Verordnung der Bundesministerin für Gesundheit und Frauen über die Mindestanforderungen für die Haltung von Pferden und Pferdeartigen, Schweinen, Rindern, Schafen, Ziegen, Schalenwild, Lamas, Kaninchen, Hausgeflügel, Straußen und Nutzfischen vom 21.07.2011; Anlage 9: Mindestanforderungen für die Haltung von Kaninchen
- Leitlinien der deutschen Gruppe der World Rabbit Science Association (WRSA) und des DLG-Ausschusses für Kaninchenzucht und -haltung zu Mindeststandards bei der Haltung von Hauskaninchen (novelliert am 13./14.5.2009)
- Ö NORM S 1004: Haltung von Kaninchen in privater Obhut; Ausgabe: 2006-10-01
Insbesondere die österreichischen Normen werden von Tierschutzverbänden als richtungsweisend für die Erarbeitung entsprechender Haltungsvorgaben empfohlen und sind daher Grundlage unserer Richtlininen und für die Zusammenarbeit mit unseren Partnern.
Wir bedanken uns nochmals für Ihr Interesse.
Viele Grüße, Ihr Tchibo Facebook Team


Hier die Österreichische Verordnung über die Mindestanforderungen für die Haltung von Pferden und Pferdeartigen, Schweinen, Rindern, Schafen, Ziegen, Schalenwild, Lamas, Kaninchen, Hausgeflügel, Straußen und Nutzfischen vom 21.07.2011; Anlage 9: Mindestanforderungen für die Haltung von Kaninchen  

Die Leitlinien WRSA und des DLG-Ausschusses für Kaninchenzucht und -haltung zu Mindeststandards bei der Haltung von Hauskaninchen (novelliert am 13./14.5.2009) findet ihr hier.

Die ÖNORM S 1004 beinhaltet wohl Empfehlungen zur Haltung von Kaninchen (Die gesamte ÖNORM S 1004 kann man leider nicht online einsehen. Aber kaufen für um die 40€ .. >=|. Hier gibts aber wenigstens einen Blick ins Inhaltsverzeichnis). Was ich lediglich bisher darüber erfahren konnte, war dass sie bei Tierschutzorganisationen als "eine wirklich gute Empfehlung zur Kaninchenhaltung" gilt.
Diese beinhaltet {...] eine genaue Regelung der Auslaufhaltung sowie die Vorschrift der Gruppenhaltung. (Quelle: vier-pfoten.at)

Egal für wie gut oder schlecht man diese Tierschutzstandards halten mag, bin ich doch der Meinung, Fotos und Lippenbekenntnisse aus dem fernen China sagen nichts darüber aus, ob diese Standards tatsächlich so eingehalten werden. Gerade wegen meiner Ikea-Federkissen-Sache vertraue ich keinem Unternehmen mehr, welches sich mit schriftlichen Zusagen und Versprechen seiner Zulieferer zufrieden gibt. Unangemeldete regelmäßige Kontrollen von unabhängigen Tierschützern wären da die besseren Argumente.
Auch wenn sich die erste Antwort eher wie eine maschinell erstelltes und ohne Unterschrift gültiges Standardschreiben  anhörte  und ich  auch  die dann etwas präzisere Antwort nicht sonderlich befriedigend fand, schätze ich, dass Tchibo wirklich schnell und unkompliziert reagiert hat. Zumindest am Kundenservice habe ich nichts zu meckern.

Fazit: Meine liebe Frostbeule J. kann also auch im Nachhinein nicht mehr mit einem Weihnachts-Nierenwärmer rechnen. Aber dafür hat sie ja jetztspannende Stunden mit einem Thriller geschenkt bekommen und was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß ;).

Mittwoch, 4. Januar 2012

Habibti goes Daunen- und Federfrei!

Zu meinen guten Vorsätzen gehörte unter anderem, mich jeden Tag von einem Gegenstand (oder gerne auch mehreren) zu trennen. Hat bis jetzt auch ganz gut geklappt. Ein Messbecher mit Riss, 2 Hawaiiketten und 2 Karnevalsmasken habe ich schon aussortiert.

Heute endlich etwas wirklich Sinnvolles: Das alte Ikea-Daunenkissen kommt weg. War sowieso schon ganz muffig und hat die ganze Zeit sogar durch den Bezug gepiekst und Federn verloren. Schluss damit. Darauf mochte ich eh schon lange nicht mehr schlafen.

Zumal ich fast davon ausgehen muss, dass diese Federn aus Lebendrupf stammen.
Kennzeichnungen wie Ikeas “nur aus Totrupf“ Label stellten sich in der Vergangenheit als Verbrauchertäuschung heraus. IKEA musste das Label zurückziehen, als Recherchen belegten, dass die Firma von chinesischen Lieferanten betrogen worden war. (Quelle)

Im Februar [Anm.: 2009]hatte der «Kassensturz» aufgedeckt, dass das Ikea-Kissen Gosa Näva Federn aus Lebendrupf enthält. Ikea bezieht nach eigenen Angaben keine Federn mehr über diesen Lieferanten, hat aber noch einige der Kissen in den Regalen. (Quelle, Artikel vom 13. September 2009)

Zwar hat Ikea wohl danach nicht nur das Label "Aus Totrupf" entfernt, sondern auch Kissen wieder zurückgenommen und wohl auch entschieden, künftig ganz auf Gänsedaunen-Bettwaren (nur Gänsedaunen oder allgemein Daunen?) zu verzichten (Quelle). Aber mein Kissen stammt definitiv von vor 2009, heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein Lebendrupfprodukt handelt ist nahe 100% und es jetzt noch zurückzubringen halte ich doch für ziemlich unangemessen, zumal ich bestimmt 4 Jahre mit offenem Mund drauf geschlafen und gesabbert hab ;). Also: weg damit.

Was ich übrigens bisher nicht wusste ist:

Manche Anbieter sagen zum Beispiel:
"Wir verwenden garantiert keine Daunen aus Lebendrupf" oder "Wir verabscheuen Lebendrupf".
Solche Angaben sind irreführend und unseriös. Die Daunen können zwar vom Schlachtrupf stammen, das heißt aber nicht, dass diese Gänse nicht doch dem Zwischenrupf unterzogen wurden.
Bei der hier angebotenen Ware ist das nicht der Fall.

Man kann immer davon ausgehen, dass alle Gänse bis zu drei Mal zwischengerupft werden. Ein verantwortungsvoller Gänsefarmer
wird das schonend während der Mauser tun, um seine Tiere nicht zu verletzen. Während der Mauser werden also in der Regel nur die losen Daunen im Brustbereich abgesammelt. (Quelle: daunenbetten-federkissen.de)

Ich finde es wirklich spannend und aber auch ein bisschen traurig, was man so herausfindet, wenn man mal nur eben nach einem Gegenstand und dessen Herkunft in den eigenen 4 Wänden googelt. Mal sehen, was als nächstes fliegt... An einem mutigen Tag werde ich es vielleicht wagen, mal meinen Kleiderschrank zu googeln. Stichwort H&M...?

Dienstag, 3. Januar 2012

Angora Teil 2, Tchibos Antwort

Liebe ...,

vielen Dank für Ihre Geduld bezüglich Ihrer Anfrage, die wir nun gerne beantworten.

Es ist unser Ziel, alle unsere wesentlichen Produkt und Prozesse nachhaltig zu gestalten: Wir arbeiten konsequent daran, dass eigene Sortiment noch umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten.

Dabei ist uns selbstverständlich auch der Tierschutz ein wichtiges Anliegen, unter anderem auch im Hinblick auf Produkte mit Angora. Dieses Material wird aufgrund seiner hervorragenden wärmenden Eigenschaften in Textilien im Gesundheitsbereich eingesetzt. Wir sind uns der sensiblen Thematik der Haltungsbedingungen der Angora Kaninchen insbesondere in China bewusst. Die von Ihnen geschilderten Zustände sind nicht akzeptabel und werden von uns mit aller Deutlichkeit abgelehnt.

Aus diesem Grund arbeiten wir ausschließlich und langfristig mit Produzenten zusammen, die uns schriftlich versichern, angemessene Haltungs- und Scherpraktiken sicherzustellen. Qualitative hochwertige Haare können nur unter angemessenen und tiergerechten Haltungsbedingungen wachsen, sodass die Produzenten auch aus eigenem Interesse auf die Einhaltung achten. Denn nur die Kaninchen in sauberen und ausreichend großen Stallungen liefern erstklassige Haare. Zudem muss bei der Schur darauf geachtet werden, dass das Kaninchen nicht verletzt wird, denn verunreinigte Haare sind wertlos.

Es ist gut, dass Sie als Verbraucherin kritisch sind und uns als Unternehmen Fragen zu den Herstellungsbedingungen unserer Produkte stellen. Dies zeigt uns, wie wichtig der Tierschutz für unsere Kundinnen und Kunden ist und bestärkt uns darin, unseren Weg zu einem 100% nachhaltigen Unternehmen konsequent fortzusetzen.

Viele Grüße vom Tchibo Facebook Team

Dabei sind mir vor allem diese Aussagen sauer aufgestoßen:


"Wir sind uns der sensiblen Thematik der Haltungsbedingungen der Angora Kaninchen insbesondere in China bewusst."
Bedeutet das, dass Sie nicht in China produzieren lassen? Beziehungsweise nocheinmal woher beziehen Sie Ihre Angorawolle?

" [...]Aus diesem Grund arbeiten wir ausschließlich und langfristig mit Produzenten zusammen, die uns schriftlich versichern, angemessene Haltungs- und Scherpraktiken sicherzustellen.".
 

Heißt das, Tchibo hat sich selbst von den Haltungsbedingungen vor Ort überzeugt oder Vertraut Tchibo lediglich auf das gute Wort der Produzenten?

"Qualitative hochwertige Haare können nur unter angemessenen und tiergerechten Haltungsbedingungen wachsen"
Was sieht Tchibo in diesem Fall genau als "angemessene, tiergerechte Haltungsbedingungen"? Wo liegen die Mindeststandards? Wer legt diese fest? 


Auf die Folgeantwort warte ich zwar weiterhin gespannt, allerdings denke ich, ich werde den Nierenwärmer morgen zurück in den Laden bringen. 

Kann ich Artikel, Bilder oder Videos auf facebook veröffentlichen, ohne "militant" zu wirken?

Kurz: Ich veröffentliche immer mal wieder, bei weitem nicht oft (!) Beiträge ums Thema Veganismus im weiteren Sinne, auf facebook. Unter anderem diesen Artikel, der sich mit dem gesundheitlichen Faktor in puncto Milch beschäftigt (welchen ich mir quasi von Biggi geklaut habe). Und Zack! hatte ich heute meinen ersten Vorwurf, militant zu sein. Beziehungsweise R. hat es ein wenig netter ausgedrückt:

R.: Es ist dir sicherlich auch widerfahren, dass Veganismus viele kontroversen Diskussionen auslöst. Ich habe mir die Frage gestellt, warum das überhaupt so ist. Spontan sind mir folgende Dinge eingefallen:
- Engstirnigkeit (gibt's das Wort überhaupt^^)
- Meinungsverschiedenheit
Ich denke, das sind zwei Punkte, die ich nicht weiter begründen muss.

Ein weiterer Punkt ist mir dann aber doch noch eingefallen oder eher aufgefallen, durch eben diesen Post. Mir scheint es so, als ob Veganer ihren Lebensstil anderen Leuten förmlich aufdrücken möchten (übertrieben formuliert).
Dieser Artikel z.B. stellt nicht die positiven Seiten von Veganismus dar, sondern die vermeintlich schlechten Seiten von herkömmlicher Ernährung!
Das ist meiner Meinung nach der Hauptgrund unsachlicher Diskussionen. Das muss doch wirklich nicht sein...
Was sagst du dazu?

Ich: Naja, ich denke das Bereitstellen von Informationen ist kein Verbrechen. Ebensogut könnten das Artikel über krebserregende Stoffe sein. Nur weil etwas gut schmeckt oder was auch immer muss das nicht bedeuten, dass Chips oder Zigaretten besonders gesundheitsfördernd sind.
Nur dass es bei diesen Artikeln schon landläufig bekannt ist. Bei Milch vertrauen wir ja noch immer auf Werbelügen, wie "die Milch macht's" - nämlich gesund, wegen dem tollen Kalzium - und haben natürlich gleich die glücklichen Landliebekühe vor Augen. Dass es unsachlich ist, zu behaupten, es gebe Missstände in der Massentierhaltung, dass Ei in den Mengen, die heutzutage landläufig verzehrt werden einen großen Faktor für überhöhte Cholesterinwerte darstellt und Milch und Milchprodukte einen sehr hohen Fettanteil haben und damit ebenfalls Wohlstandskrankheiten verursachen, kann ich so nicht sehen.
Ich sehe noch nicht einmal ein, dass es unsachlich ist, zu sagen, dass ich es falsch finde, Tiere zu quälen und zu töten. Das ist eine Meinung. Und ich finde es durchaus legitim, Fakten, die die eigene Meinung untermauern auszusprechen, bzw. in diesem Falle ruhig auch mal auf facebook zu veröffentlichen.
Andere posten lustige videos oder wann sie zur Arbeit fahren und schlafen gehen. Ich denke, soziale Medien dürfen aber durchaus auch für die eigene politische Haltung herhalten. Wen es nicht interessiert, der muss es nicht lesen. Wen es interessiert: umso mehr freue ich mich natürlich darüber.
Ich zwinge niemanden, seine Gewohnheiten umzustellen, oder diktiere was er zu denken hat, noch möchte ich jemandem meine Meinung aufdrücken. Jeder hat seinen eigenen Kopf und sollte ihn auch hin und wieder mal benutzen. Ich möchte niemanden davon überzeugen, Vegetarier zu werden oder gar Veganer. So kriegt man die Leute nicht. Aber zum Nachdenken anregen, das möchte ich. Nur durch eigene Entscheidungen ist man bereit, möglicherweise etwas an sich zu verändern.
Mal abgesehen von all diesen Punkten: Es ist noch niemand Veganer geworden, weil er zufällig von jemandem gehört hat, der das so macht und das wohl anscheinend ganz toll und lecker findet. Man wird vegan, weil man für sich eine Entscheidung trifft, die sich aus vielen komplexen Beweggründen zusammensetzt. Und da gehört nicht nur die Sorge um die lieben Tierchen, oder das schmackhafte vegane Essen dazu, sondern eben auch Klimaschäden, Hunger in der Dritten Welt und last but not least: die eigene Gesundheit. Dass irgendwo Menschen verhungern und jeden Tag vor unserer Haustüre Qualzucht und Massenmord verübt wird ist lange kein Aufreger mehr. Aber wenn es um Globale Erwärmung, Trendhurenthema no. 1 oder den eigenen Kragen geht: da hören die Leute zu. Aber auch nur, wenn man sie mit der Nase drauf stößt.
Mal abgesehen davon würdest du dich wundern, wieviele militante Fleischesser es gibt. Glaub mir, das ist bei weitem angsteinflößender und oft auch nerviger als jeder noch so moralapostolische Veganer. Was auch immerwieder übersehen wird ist, dass solche "unsachlichen Diskussionen" hauptsächlich von Nichtveganern angestoßen werden. Irgendwie ist es ein bisher unerforschtes Phänomen, dass die bloße Anwesenheit eines Vegetariers/Veganers das Umfeld dazu provoziert, einen doofen Spruch abzulassen oder mit ProFleisch-Argumenten eine Diskussion in Gang zu setzen. Wenn man's mal genau betrachtet ist es in dieser Situation doch genau das selbe. Mit meiner "virtuellen Präsenz" hab ich es wieder geschafft eine Reaktion hervorzurufen und jetzt referiere ich hier kilometerlang um mich wieder zu rechtfertigen. Immer das selbe. Ich hör jetzt auf. ^^

Ich bin ernstlich verwirrt. Ich lasse mich doch extra immer hier auf meinem kleinen süßen Blog aus, damit ich nicht für militant gehalten werde. Wer's lesen möchte, der mache es, wer nicht, der lasse es. Ich glaube, es ist nichts dabei, wenn ich ein paar Sachen, die ich für durchaus öffentlichkeitstauglich halte auch präsent mache. Mein Gott, man wird den Leuten doch ein wenig zumuten können? Schließlich lese ich auch immer fleißig, wem gerade langweilig ist, wer gerade aufgestanden und wer eben erst ins Bett gegangen ist oder wer was gegessen hat, ohne mich zu beschweren, sie wären militant und versuchten mir ihre Schlafenszeiten oder Essgewohnheiten aufzudrücken.
Ausserdem bin ich überzeugt, ich brauch mich nicht mehr zu verstecken. Ich kann stolz auf meine Entscheidung sein und auch mal laut meine Meinung sagen.

Sonntag, 1. Januar 2012

erste vegetarische Mensa Deutschlands

Ich weiß, die Artikel sind nicht ganz aktuell, aber trotzdem:

 Artikel von "Vegetarier Only":
Endlich ist es so weit: Seit dem 11. Januar 2010 gibt es die erste Mensa an einer deutschen Uni, die ein rein vegetarisches Angebot führt. Zwischen Möhren-Ingwer-Suppe, leckeren Bratlingen und Pilz-Ragout kann man an der grüne Mensa „Veggie No.1“ der Freien Universität Berlin nun fleischlose Gerichte zum kleinen Preis genießen, auch in Bioqualität.

[...]

Veganes Essen in der Mensa

Veganer, die aus ethischen Beweggründen auf den Konsum von Lebensmitteln tierischer Herkunft verzichten, ärgern sich besonders, wenn sie mit ihrem Semesterbeitrag unfreiwillig die Fleischkost an der jeweiligen Mensa mit finanzieren.
Die Bundesweite Initiative „Vegane Mensa“ hat sich deswegen zur Aufgabe gemacht, für eine pflanzliche Verpflegung an den deutschen Unis zu kämpfen. Erfolge, wie zum Beispiel als „vegan“ gekennzeichnete Gerichte, erzielte man bereits an der Mensa in Düsseldorf. Auch Magdeburg und Würzburg ziehen mit. Angebote wie die vegetarische Mensa in Berlin werden dennoch abgelehnt, denn eine verstärkte Ernährung mit Milchprodukten und Eiern hat laut Vegane Mensa letztlich ja auch nur wieder zur Folge, dass Tiere ausgebeutet, gequält und getötet werden.
Wie Veganer diese Initiative unterstützen können, so dass in Zukunft die Initiative Vegane Mensa tatsächlich auch in die Tat umgesetzt wird, erfahrt ihr hier.

 Kontroverse. Fleischesser-Partei im StuPa der FU-Berlin

Fleischlust und Mensafrust

Sie sind jung, sie sind gebil­det, sie essen Tier­lei­chen: Die Fleisch­freunde von der „Liste gegen die Veggie-Mensa“. Ab Don­ners­tag wer­den zwei von ihnen im StuPa sit­zen. Katha­rina Hil­gen­berg und Mat­thias Bol­sin­ger spra­chen mit dem Spit­zen­kan­di­da­ten Jel­d­rik Hanschke über anstän­di­ges Essen und vege­ta­ri­sche Propaganda.

Zeit für gute Vorsätze

2012 werde ich:

- eine gewissenhaftere Studentin
Ich möchte nicht mehr mit meinen Texten und Aufgaben hinterher hinken

- keinen Tag länger als 9 Uhr schlafen.
Ein paar Ausnahmen werde ich mir noch erlauben, aber von jetzt an ist Schluss mit der Studentenlümmelei. Geht mir echt auf den Keks, wenn ich die Hälfte vom Tag einfach verschlafe und dann deswegen überall zu spät dran bin und mein Tagespensum nicht schaffe. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Langschläfer und Morgenmuffel adé!


- Rohkost und Frutarismus jeweils für ein paar Wochen ausprobieren
Ich finde beides spannend und denke, nachdem ich mit großem Erfolg Vegetarismus und Veganismus "ausprobiert" habe, brauche ich keine Scheu mehr vor Experimenten zu haben. Ich möchte mir vorurteilsfrei ein eigenes Bild von allem und jedem machen können, oder es zumindest versuchen.


- endlich meine ehrenamtliche Arbeit hier im Tierheim anfangen
Seit Ende diesen Sommers bin ich dort nämlich schon Mitglied im Tierschutzverein, genau aus diesem Grund. Ich hatte mir vorgenommen, mal 1 Jahr lang irgendwo ehrenamtlich zu arbeiten und mir dieses Tierheim dafür rausgesucht. Aber statt dann auch sofort damit anzufangen habe ich es immer irgendwie vor mir hergeschoben. Damit soll jetzt Schluss sein. Dieses Jahr pack ich's an.

- mehr Yoga machen (auch zu Hause, nicht nur 1x wöchentlich im Uni-Kurs)
Yoga tut mir gut! Das möchte ich versuchen, öfters in meinen Wochenplan einzubauen.

- mich jeden Tag von einem Gegenstand trennen (inspiriert von Karen Duve)
Gerade habe ich das Buch "Anständig essen" von Karen Duve zu ende gelesen und mir einen von ihren guten Vorsätzen einfach mal geklaut. Ich habe in meinen süßen 20 Jahren so wahnsinnig viel Krempel angesammelt, dass ich der festen Überzeugung bin, dass es echt gut für mich wäre, mal ein bisschen Zeug loszuwerden. Materiellen Balast. Ausmisten kostet mich immer wahnsinnig viel Kraft; es fällt mir echt schwer, mich von Dingen zu trennen. Ich hoffe, mit der Ein-Teil-pro-Tag-Methode geht es besser. Ich denke, die Dinge, die ich für zu Schade zum wegwerfen finde, werde ich verschenken, bzw. wenn sie keiner haben will ersteinmal in einem großen Karton einmotten.