Sonntag, 19. Februar 2012

Ernahrungsbericht II

Umgang mit Lebensmitteln
Vor kurzem ist mir aufgefallen, dass ich nicht mehr darüber nachdenke, wie ich etwas vegan koche / was ich trinke, wo ich etwas veganes im Restaurant bekomme. Es hat sich eine echte Routine eingeschlichen. Ich habe meine Standartprodukte, die ich ohne Nachzudenken kaufe und wenn ich seltene oder neue Produkte kaufe, fällt es mir leichter, auf Anhieb zu erkennen, ob sie vegan sind oder nicht (oft weiß ich es auch schon vorher zufällig aus dem Internet) und ich muss viel seltener Zutatenlisten überfliegen. Ich denke nicht mehr darüber nach, was ich früher gerne gegessen habe und wie ich das heute so ähnlich hinbekommen könnte. Entweder ich kann das Gericht so wie früher zubereiten, indem ich einfach ein oder zwei Zutaten austausche oder habe alte Lieblingsgerichte durch neue vollwertig ersetzt - habe also auch kein Verlangen mehr danach.
Ausserdem entwickle ich mehr und mehr einen Hunger auf frische Lebensmittel. Also Salate, frische Gemüsesaucen, wo mir früher die Tüte von Knorr gereicht hat, Obst und Vollkornprodukte. 

Bio
Ich achte öfters darauf, dass die Produkte Bioqualität haben, wenn auch bei weitem nicht immer. Das ist also noch keine Routine geworden. Aber bei Gelegenheit vergleiche ich die Preise von konventionellen Produkten und Bioware und lasse dann den Geldbeutel und die Vernunft entscheiden. Weil wie wir ja alle wissen Bio nicht immer gleich besser ist. Bio ist nachhaltiger, ökologischer und gesünder für Erzeuger und Verbraucher. Allerdings ist es mit der Ökobilanz schnell wieder hin, wenn die gute Bioware erstmal hunderte Kilometer durchs Land gefahren werden muss. Denn die Nachfrage nach Bioprodukten ist in Deutschland viel höher als das Angebot. Allein im letzten Jahr ist die Nachfrage um 300% gestiegen, wobei lediglich 180% mehr Fläche zur Verfügung stand, was bedeutet das Bioware hauptsächlich importiert wird - was sie gleich nocheinmal teurer macht. Also: bio ist dann gut, wenn es auch aus der Region (also quasi Deutschland) kommt. Die Biozwiebeln, -Granatäpfel oder -Orangen aus Ägypten machen nicht viel Sinn. Auch, weil wie wir ja seit kurzem wissen, dass konventionelle Ware oft als Bio ausgegeben wird und auch in anderen Ländern die Standarts für ökologischen Landbau ein wenig anders aussehen bzw. nicht so streng kontrolliert werden. Deswegen gebe ich wenn es geht regionalen Produkten eher den Vorrang als Bio. Abgesehen davon achte ich bei frischer Ware mehr darauf, allein wegen der Pestizidbelastung.

Fairtrade
Was ich generell fairtrade kaufe: Schokolade (ausser Rittersport Marzipan =P), Kaffe und künftig auch Kakao.

Putzmittel/Waschmittel
Muss ich natürlich ersteinmal die alten Reste aufbrauchen, aber ich versuche auf Terra von Henkel umzusteigen. Die (Plastik-)Verpackungen sind (leider nur zu einem gewissem Teil) aus recyceltem Material, sind nicht auf Erdölbasis, sondern auf pflanzlicher Basis hergestellt und dadurch leichter und schneller biologisch abbaubar. Was nicht ganz optimal ist, ist natürlich, dass statt Erdöl Palmöl verwendet wird. Zwar wird gesagt, dass man sich ganz furchtbar doll für den nachhaltigen Anbau von Palmöl (also Palmen...) einsetzt, um den Regenwaldschutz zu gewährleisten, allerdings wird auch nicht gesagt, dass es sich bei dem verwendeten Palmöl um genau jenes handelt, welches aus dem eigenen nachhaltigen Engagement stammt. Ich werd da nochmal nachhaken müssen... Ausserdem wird Milchsäure verwendet. Ich gehe zwar stark davon aus, dass die nicht tierischen Ursprungs ist, aber ausschließen kann ich es auch nicht. Ihr seht, ganz zufrieden bin ich nicht, aber im Moment ist es eben oft daran, das kleinere Übel zu wählen. Und ein bisschen ist es auch wie bei dem Nichtkonsum von Fleisch zum Beispiel. Indem ich mich für das eine und nicht für das andere Produkt entscheide, frage ich das nach, was mehr produziert werden soll. Ich sage "ja, ich möchte gerne Ökowaschmittel. Ich möchte, das Henkel ökologischer wird und unterstütze das mit meinem Geld." Andererseits werde ich vielleicht mal schauen, ob ich nicht ein paar von "Omis Tricks" ausgraben kann, wie man das eine oder andere Putzmittel selber herstellen kann.

Kosmetik
Kaufe ich hauptsächlich nur noch von Alverde. Das heißt in diesem konkreten Fall hauptsächlich Shampoo, Spülung, Duschgel und Seife. Mehr brauche ich nicht. Ich habe sowieso nie großartig Make-up benutzt, immer nur die Augen geschminkt und da ist erstmal genug Zeug übrig, das aufgebraucht werden will. Aber das wird noch eine lange Weile dauern, vor allem weil ich seit ein paar Monaten einfach keine Lust mehr habe, mich zu schminken. Das einzige was ich noch hin und wieder an mein Gesicht lasse ist eine (natürlich unvegane und nicht tierversuchsfreie) Feuchtigkeitscreme, die aufgebraucht werden will, weil ich so trockene Haut habe. Die Vorteile, wenn man sich nicht schminkt: reinere, ausgeruhtere Haut; die Wimpern werden länger, weil sie nicht wegen Dauerbelastung durch Wimperntusche dauernd ausfallen; man sieht nach dem Aufwachen nicht aus wie ein Zombie, sondern im Gegenteil, man sieht besser aus, als am Vorabend (weil frisch und ausgeruht..); man braucht weniger Zeit im Bad; fühlt sich nicht nach dem Abschminken nackt, sondern immer gleich gut in seiner Haut; und last but not least: man sieht einfach umwerfend aus, wenn man sich dann ausnahmsweise mal schminkt, weil man: auffällt - man sieht anders aus als sonst (ob man einen Liedstrich mehr oder weniger hat als sonst fällt nicht so auf, wie wenn ein ganzes Eye-Make-up hinzu kommt), meterlange Wimpern hat, und kein langweiliges Standartmake-up trägt. Ausserdem kann man wenn man weniger braucht, sich auch mal was teureres gönnen...

Unveganitäten
Noch im Haus: viele Lederschuhe und ein paar Pantoffeln (innen Wolle, aussen Leder), das ich viel zu sehr liebe, viel viel Wolle (Pullis, Socken, Schals, eine Decke...), einige Sachen aus Filz (Tasche, Hut, Kette, Deko..), 2 Schreibfedern. Wie ich zu Beginn sagte: ich werde die Sachen deswegen jetzt nicht wegschmeißen. Allerdings trage ich meine Lederschuhe (ausser den Pantoffeln komischerweise) wirklich nur noch sehr ungern.
Ausserdem unterlaufen mir auch hin und wieder kleine Schnitzer. Da landet dann aus Versehen bei Freunden Butter auf dem Brot, weil ich im Aldi statt im Lidl einkaufen war hab ich zu Käse- statt Chili-Tortilla-Chips gegriffen, Kürbiskernbrötchen mit Käse oben drauf (wer macht denn sowas?).. Oder wie schon zuvor berichtet beim Chinamann Nudeln mit Ei.. Naja. Solche Dinge passieren schon mal versehentlich. Aber ich bin auch nur ein Mensch und wenn mir sowas passiert mach ich da auch keine große Sache draus. Früher hab ich das Zeug auch gegessen und wenn es frische Ware ist esse ich das auch auf, bevor es weggeschmissen wird. Zum Thema es anderen geben: Wenn es doch schon gekauft und bezahlt ist und es mein Fehler war, dann ist es im Grunde doch völlig egal, wer es isst. Jedem ist dabei klar, dass das ein Versehen war und ich dadurch, dass ich jetzt das Kürbiskernbrötchen doch esse, kein Verfechter der Milchindustrie werde. Und mir wird von dem bisschen Käse nicht schlecht und ich werde nicht daran sterben. Also was soll's. Abgepacktes kann man ja zurück bringen oder gegebenenfalls Freunden geben. So sehe ich das.

Gesundheit
Ich habe durch die Ernährungsumstellung gute 2, fast 3 Kilo abgenommen, obwohl das wirkich nicht nötig gewesen wäre  und ich futtere als gäbs keinen Morgen mehr und überdurchschnittlich viele Pommes den Weg in mein Schwarzes Loch im Bauch finden. Von 1,74m; 59kg hoch auf 57kg niedrig. Mein Freund hat bis jetzt (auch unbeabsichtigt) rund 8 Kilo abgenommen (am Bauch, deswegen ist das schon okay ;) ). Ich fühle mich fit und gesund aber hatte natürlich auch kurz Schnupfen, als es so kalt war. Was eine wirkliche Verbesserung ist, ist dass meine Fingernägel fester geworden sind und nicht mehr splittern und einreißen, was ich zuvor wirklich schlimm hatte. Ganz wabbelig und brüchig waren die. Ansosten gibt es keine merklichen Veränderungen. Wie gesagt supplimiere ich im Moment lediglich mithilfe von B12 angereicherten Produkten und fühle mich gut. Ich habe eine gewisse Abscheu vor Ärzten, deswegen liegt der nächste Arzttermin wohl noch in einiger Ferne, wie ich hoffe. Dann kann ich ja mal nach nem Blutbild fragen. Aber bis dahin bleib ich mal schön gesund ;).

1 Kommentar:

Romina Rose May hat gesagt…

Zu deinem Profil kann ich nur sagen: Gute Einstellung! ;) Liebe Grüße