Dienstag, 7. August 2012

1 jahr vegetarisch, 3/4 jahr vegan. was stört; was freut!

und noch immer keine gute antwort auf die frage:
"was isst du denn da noch?"

ehm. ich weiß wirklich immernoch nicht, was ich da antworten soll.
die beste antwort, die mir bisher eingefallen ist, ist die frage "was isst du denn so?" 
im ernst. es ist für mich so selbstverständlich geworden, tierleidfrei zu essen. mir fehlt wirklich gar nichts. manchmal würde ich mir natürlich wünschen, einfach unterwegs etwas kaufen zu können. eine pommes mit majo, oder eine pizza (ich habe tatsächlich noch nie eine pizza ohne käse bestellt. wenn dann nur selbstgemachte gegessen.. ich weiß wirklich selber nicht wieseo..). aber es ist ja nicht so, dass ich das alles nicht essen könnte, wonach es mir gelüstet. ich muss es mir eben nur einplanen. spontan ist da eher weniger zu machen, aber es ist ja nichts unmöglich. und sehr oft schont das sogar den geldbeutel.
ich bin wirklich immer wie vor den kopf gestoßen, wenn mich jemand fragt, was ich denn noch essen könnte. "ALLES! alles worauf ich lust habe. alles, was ich möchte. alles was lecker ist. keine ahnung was du von mir willst!" wirklich. und dann habe ich keine passende antwort, und die leute meinen, weil ich selber keine ahnung habe, was ich denn dann noch essen kann, sei es wohl ziemlich wenig. dass man von der schieren fülle von möglichkeiten überwältigt sein könnte fällt denen gar nicht erst ein. 


und ich bin wirklich immernoch konsterniert, wie phantasielos die menschen sind. 

"also ich könnte ja nie vegetarier werden." 

was sich so anhört wie ein kompliment an das eigene durchhaltevermögen und willenskraft ist tatsächlich nichts anderes als die schiere faulheit, die mir da entgegentönt. faulheit, sich mit dem thema auseinander zu setzen, faulheit, neues auszuprobieren, faulheit, seinen horizont zu erweitern, faulheit faulheit. im ernst! es gibt nichts leichteres als kein fleisch zu essen. das erfordert keine anstrengung. das erfordert nur ein gewisses maß offenheit. offenheit alternativen auszuprobieren. einen teller nudeln mit pesto einem hähnchenschenkel als alternative den vorzug zu geben. 
ich bin in vielen anderen sachen vielleicht auch faul, aber ich würde niemals wieder sagen, "ich könnte niemals...", wenn jemand vor mir steht, der eine andere lebensweise praktiziert, ohne mir vorher wenigstens gedanken gemacht zu haben. 
und schon wieder komme ich mir vor, wie der moralapostel vom dienst, der sich über andere stellt. 
warum herrgott, muss ich für solche gedanken ein schlechtes gewissen haben? warum müssen mir solche posts immer hinterher leid tun? obwohl sie das nicht sollten. das ist es, was ich denke. dazu sollte ich stehen können. hallo welt, jetzt könnt ihr wieder ein stückchen besser sein als ich, weil ihr euch auf die vermeintlich andere seite stellt. wir waren alle mal omni, du warst auch mal so. ja ich habe auch mal gefragt, was man denn da noch essen könne. aber es tut mir leid, wenn ich mit den maßstäben, die ich an mich selber stelle auch andere messe. ich bin nicht superman, ich bin nicht reich, ich bin nicht übermäßig schlau. ich bin das gute mittelmaß. und das gute mittelmaß unserer gesellschaft behauptet trotzdem hartnäckig "ich könnte das niemals." und fragt ohne tatsächliches interesse "was kannst du denn dann noch essen?". so wie man fragt "wie geht's? ....... aha. ja auch gut."

ausser der im 1,5 jährlichen abstand wiederkehrenden blasenentzündung ohne krankheit verblieben. 

in meinem nächsten umfeld merklich den fleischkonsum gesenkt.
in meiner familie ist seitdem ich vegan bin deutlich weniger fleisch verzehrt worden (<3), auch wenn es stellenweise zuletzt nicht einvernehmlich war. und ich seitdem das gefühl nicht los werde, dass vieles aus trotz passiert. um es mal vorsichtig auszudrücken. ausserdem ist jemand neues näher zur familie gerückt, der anscheinend nicht mit vegetarischer / veganer kost abgeschreckt werden soll... vielleicht überinterpretiere ich auch.. aber vorher ging der fleischkonsum gegen null... seitdem nähert es sich immer mehr an alte gewohnheiten an. gut, mehr als damit leben kann ich wohl nicht. ich finde es nur schade, weil wir seitdem deutlich weniger gemeinsam essen. wenn meine mum etwas mit fleisch kocht, ist es eben schwer gleichzeitig etwas veganes zuzubereiten. mal abgesehen davon, dass ich mir dann für mich allein etwas kochen müsste. also kocht meine mum dann für meine kleine schwester und sich, während ich mich dann vorher oder nachher zusammen mit meinem freund versorge. das letzte gemeinsame essen ist schon eine weile her.. ich finde das wirklich schlimm. und wenn ich dann mal was koche, und alle mitessen habe ich immer das gefühl es war nicht gut genug. 

in meinem engen freundeskreis sieht es da ein bisschen freundlicher aus. wir hatten zwar harte kontroverse diskussionen, die nicht mit vegetariern endeten, aber das thema veganismus taucht auch ohne mein weiteres zutun oder dabeisein immer wieder auf und wird diskutiert, mir wurde schon mehr als drei mal gesagt, dass mein vorleben das eigene essverhalten und kaufentscheidungen merklich beeinflusste und viel weniger fleisch gegessen würde. ein paar mal ist es mir auch passiert, dass ich zufällig zum essen bei einem meiner freunde vorbeikam und was er gekocht hatte komplett vegan war, obwohl in seiner familie sonst nie irgendwas vegan war. abgesehen davon sind nahezu 100% aller essen mit meinen freunden vegan geworden (sofern wir selber kochen) und aber sonst mind. 95% vegetarisch.

ansonsten nerve ich mich selber oft. mich nerven meine wollsocken und meine ledersachen, von denen ich mich einfach nicht trennen mag, die ausser mir aber kaum jemand zu sehen scheint. mich stören gelatine in essig, säften und sekt, wenn ich bei coca cola schwach werde, wenn ich unaufmerksam beim chipskauf war, wenn ich produkte einer firma kaufe, von der ich weiß, dass sie tierversuche durchführen oder ihre arbeiter ausbeuten. wenn ich bei kräuterquark zu wedges oder pizza im restaurant fast schwach werde (der gedanke an ein video von einem entzündeten kuheuter verdirbt mir nur immer wieder den appetit.) oder nicht sicher sein kann, ob die nudeln mit ei gemacht sind oder ohne. was mich eigentlich besonders stört. nie wieder kaufe ich wissentlich fertige produkte, in denen ei enthalten ist. (weil niemand mit 3 deklarierte eier kauft- und sie besonders günstig sind, werden die in fertigprodukten verwendet. wer bioeier aber eiernudeln kauft macht sich selbst was vor.)
mich stört plastik, mich stört benzinverbrauch. aber diese probleme war ich ehrlich gesagt bisher noch immer zu bequem, anzugehen. vielleicht glaube ich aber auch, dass ich mir so schon mit meinem sonderlingsstatus nicht besonders viele freunde gemacht habe. 
aber das sind dinge mit denen ich selber nur im konflikt bin. niemanden sonst schert es. genauso wie es niemanden schert, ob mein nachbar weiter fleisch isst. 



Sonntag, 13. Mai 2012

Muttertagsbackkünste

Habt ihr eurer Mom auch etwas schönes geschenkt? Eine Karte oder einen Kuchen?

Ich habe in der Eile leider vergessen das prächtige Stück zu fotografieren, was ich für meine Mum gebacken habe, deshalb gibt es hier ein Foto, von meiner ersten selbstgebackenen Torte (unter sehr erschwerten Bedingungen, also urteilt nicht zu hart :D):















Ich hatte keine Kuchenform und die Marzipanschicht, die da rauslugt, macht, dass es noch alienmäßiger aussieht.. und Leute: wenn ihr mal aufschlagbare Sojasahne braucht. Nicht die von Natumi! Da steht zwar drauf, die wäre mit Sahnestandmittel ganz super aufschlagbar aber nach dem dritten misslungenemVersuch (obwohl bestens gekühlt) kann ich mit Fug und Recht behaupten dass nicht. Mit Johannisbrotkernmehl wird sie etwas dickflüssiger, im Kühlschrank dann zumindest so fest, dass sie nicht mehr am Rand rausläuft aber mehr auch nicht. mit Guarkernmehl wirds eher glibbrig.. bäh.
Ich hätte echt ein Foto von einem einzelnen Stück machen sollen. Man, sieht das doof aus! :D
Aber obwohl eine mords Kalorienbombe und so süß, dass man beim Hingucken schon fast Karies bekommen hat, war sie echt lecker. *Schulterklopf* Aber ich bin ja noch in der Übungsphase ;)

Bin ich hier eigentlich die einzige die (noch) kein richtiges Händchen für's Backen hat??? Oder postet ihr alle einfach nicht von euren Misserfolgen? Ach manno. x)

Mittwoch, 2. Mai 2012

Neulich auf ner Grillparty

P: "Warum seid ihr eigentlich Veganer?"

Warum die Frage? Kaum jemand fragt mittlerweile mehr einen Vegetarier, warum er Vegetarier ist. 

I: "Aus dem gleichen Grund, warum andere kein Fleisch essen. Ich möchte nicht, dass für meinen Genuss jemand sterben muss."

P: "Ah, dann ist ja gut. Ich wollt nur wissen, ob ihr auch nur irgendwo mitlauft."

I: "Wo sollen wir denn mitlaufen?" oO

P: "Ja ich hab da so en Kumpel, der macht das nur wegen nem Mädchen."

I: "Dann muss der entweder echt arsch verliebt sein, oder-"

D: "-Oder er hat einen langen Pe**s!"

I: "Ja! äh. Was? :D -oder er macht das zwar aus Überzeugung, hat aber keinen Bock sich vor anderen zu rechtfertigen. Wenn er nicht selbst davon überzeugt ist, dann wird er das kaum länger aushalten."

P: "Ja ne, das macht der aber schon echt lange."

I: "Ja dann-"

D: "-Dann hat er nen langen Pe**s!"

strangest conversation ever.

Freitag, 27. April 2012

Buchempfehlung: Barfuß in Manhattan

Klappentext (hinten):

"Wenn wir die Welt ändern wollen, müssen wir uns selbst ändern"
2190 Kaffeebecher, 572 Plastikeinkaufstüten, 17520 Liter Müll und 2184 Fertigwindeln.
All das haben Colin Beavan und seine Frau Michelle während ihres Selbstversuchs eingespart: Ein Jahr lebnten sie konsequent klimaneutral. Ohne übertriebenen Missionierungseifer zeigt Beavan einen Weg, diese Welt ein wenig besser zu machen. Was er dabei erlebt, ist "unwiderstehlich und extrem komisch" (Los Angeles Times).

(Umschlag:)
Eigentlich sind die Beavans eine ganz normale New Yorker Familie. Man fährt mit dem Taxi oder der U-Bahn ins Büro, isst zum Dinner ein Take away vom Asiaten aus dem Pappbecher und fliegt an Weihnachten zu den Schwiegereltern nach Florida -- bis Colin und seine Frau Michelle sich zu einem Selbstversuch entschließen, der ihr Leben grundlegend verändert: keine Papierservietten, keine Haushaltsgeräte, keine Transportmittel außer dem Fahrrad (Michelle tauscht ihre Pradas gegen Converse), kein Fahrstuhl (in der Hauptstadt der Sky scraper!), keine Nahrungsmittel, die mehr als 400 Kilometer zurückgelegt haben, um in den Bio-Laden um die Ecke zu gelangen. Schließlich verzichten sie sogar auf Stromverbrauch zu Hause. Fernseher, Kühlschrank, selbst der Radiowecker werden abgeschafft. Müll soll möglichst gar keiner verursacht werden – und wenn, wird er auf dem Wohnungskompost entsorgt. Ohne übertriebenen Missionierungseifer, sondern mit Witz und auch Nachsicht bezüglich immer wieder auftretender Rückschläge zeigt Beavan einen Weg, diese Welt ein wenig besser zu machen und dass ein bewusster Umgang mit unserem Konsumverhalten und Energieverbrauch nicht den Verlust, sondern eine Steigerung der Lebensqualität bedeutet. „Der Beweis, dass sich Ökologie und Unterhaltung nicht ausschließen.“ Variety


Ich persönlich fand das Buch wirklich großartig!
Zuerst war ich skeptisch, weil es ja in New York "spielt", und die Ausgangs-Lebensweise der beiden mir persönlich äußerst fremd war, vor allem in Ernährungshinsichten und Fortbewegung und weil es sich für mich auf dem Buchrücken nach ner Art Commedy anhörte... "unwiderstehlich und extrem komisch". Naja, das sind nicht unbedingt die ersten Worte, mit denen ich dieses Buch beschreiben würde. Eher "großartig, inspirierend, trifft den Geist der Zeit, blabla.." Zum Wesentlichen: die Radikalität, mit der Colin Beavan sein Leben umkrempelte ist wirklich bewundernswert. Das Projekt "No-Impact-Man" ist in 6 Phasen unterteilt:

-Müllvermeidung
-CO2-freie Fortbewegung
-lange transportwege für Lebensmittel vermeiden, 400 km Grenze
-nichts Neues kaufen
-zuletzt schalten sie den Strom in ihrer Wohnung aus und benutzen nur für die notwendigsten Dinge ein geliehenes, tragbares Solarstromgerät
-um die Schäden, die sie nicht vermeiden können, gegen Gutes aufzuwiegen, sammeln sie Müll, helfen unterschiedlichen Umweltschutzgruppen bei Aktionen.

Beavan bietet in vielerlei Hinsicht Inspiration, wie wir unsere Lebensqualität erhöhen und gleichzeitig Gutes für die Umwelt tun können. Es ist nicht nur Anleitung oder Erfahrungsbericht, sondern liefert auch zu verschiedenen Themen die nötigen Background-Informationen, und auch "philosophische" Betrachtungsweisen, wie wir mit unseren Ressourcen umgehen und zu der allgemeinen Frage "wie wollen wir leben?" und holt uns da ab, wo wir stehen: bei der Frage, ob wir denn etwas ausrichten können. Und er hat die einzig richtige Antwort darauf. Es geht nicht darum, ob wir etwas ausrichten könnnen, sondern darum, ob wir diejenigen sein wollen, die es versuchen. Ein wirklich schönes, inspirierendes, ehrliches Buch, das für mich Nummer Eins in meinem Bücherregal geworden ist.

Zum Abschluss noch den link zu seinem Blog und meine drei Lieblingszitate =)


Eröffnungszitat des Buches:
Unsere Weisen lehrten: Ein Mann sollte keine Steine von seinem Grund auf öffentlichen Grund tragen.
Ein gewisser Mann trug Steine von seinem Grund auf öffentlichen Grund. Da kam ein frommer Mann zu ihm und sagte zu ihm: "Dummkopf. Warum trägst du Steine von einem Grund der nicht dir gehört auf einen Grund, der dir gehört?" Der Mann lachte ihn aus. Einige Tage später musste der Mann sein Feld verkaufen, und als er auf den öffentlichen Grund ging, stolperte er über die Steine. Da sagte er: "Wie Recht dieser fromme Mann doch hatte, als er zu mir sagte: >Warum trägst du Steine von einem Grund der nicht dir gehört auf einen Grund der dir gehört?< " [Talmud Bawli, Masekheth Bawa Kama 50b]

"Wir sprachen darüber, dass jeder Mensch, ganz gleich in welcher Lebenssituation er sich befindet, unablässig Wünsche hat und dass dieses Habenwollen eine Art Perpetuum Mobile in unserem Kopf ist.
Nachdem mir diese Tatsache bewusst geworden war, erkannte ich, dass das Habenwollen nicht aufhört, wenn man das Gewünschte bekommt. Es wendet sich einfach dem nächsten Objekt zu. In gewisser Hinsicht ist es falsch zu sagen "ich will dies" oder "ich will das". Richtiger wäre schlicht: "ich will." [Colin Beavan]

"Wahre Effizienz:
Die zweite Frau des berühmten Melancholikers Kurt Vonnegut sagte einmal zu ihm, er bräuchte nicht jeden Tag beim Postamt anzustehen, wenn er sich ein Fax anschaffen würde. Doch Vonnegut blieb stur. Er schrieb, soweit ich mich ersinne: "Der Sinn des Lebens besteht darin, die Zeit zu verdaddeln, und lass dir von niemandem etwas anderes einreden." [Colin Beavan]

Donnerstag, 26. April 2012

Rohkosttorte (Geschenkidee für Muttertag?) =)

Ich bin ja in letzter Zeit ein wenig schreibfaul gewesen, aber ich gelobe Besserung. =)

Habe letztens diese wunderschönen Herzchen-Springformen von Tchibo mit einem genialen Mohn-Rohkost-Kuchen getestet (oder andersrum..) und es war großartig!
Das Rezept für den Kuchen habe ich hier gefunden; die Marzipanröschen sind feinste Handarbeit ;)

Das geniale an Rohkosttorten ist (wie es der Name schon sagt), dass man dafür keinen Backofen braucht, was echt klasse ist, wenn man keinen besitzt und man mit nichts als einem Pürierstab, Schüssel und Springform bestens vorbereitet ist. Abgesehen davon würde ich mal behaupten ist mindestens mal dieses Rezept eindeutig idiotensicher. ;)

Ich musste das einfach posten, weil die Törtchen so schön geworden sind. =))
Ist bestimmt auch ne schöne Geschenkidee.

Habt noch einen schönen Tag ♥



Dienstag, 3. April 2012

Neuorientierung

Ich habe die letzten Wochen, die ich so gut wie nicht online war genutzt und für mich herausgefunden, was ich wirklich will.

Ich will:
nicht mehr studieren.
möglichst nah bei Freunden und Familie sein.
einen Beruf, mit dem ich auch international arbeiten kann,
in dem es Spielraum für Kreativität gibt.
ich will nicht das große Geld machen, sondern mit dem glücklich sein, was ich habe.
ich möchte mit Lebensmitteln arbeiten, aber nicht mit Tierleichen.
ich möchte tolle vegane Süßigkeiten/Süßspeisen/Kuchen essen können und nicht jedesmal an der Sahne, Geschmack oder Konsistenz verzweifeln, weil ich einfach keine Ahnung davon habe.
Ich will nie wieder hören "ach, aber du isst ja eh keinen Kuchen."
Ich will Geburtstagskuchen. An meinem Geburtstag und an allen anderen Tagen auch, wo man Kuchen isst. Ich will, dass mein Essen für jeden gut genug ist und nicht nur zwar vegan aber dann doch nicht so lecker, wie die anderen unveganen Sachen. 
Ich will Patissiér werden. 

Es gibt leider keine direkte Ausbildung zum Patissiér (soweit ich weiß), das heißt, man muss vorher Koch oder Konditor gelernt haben.
Die letzten zwei Wochen habe ich ein Praktikum in einer Konditorei in Köln gemacht und das hat mir wirklich Spaß gemacht und mich darin bestätigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Allerdings ist es in der Konditorei eben so, dass man fast jeden Tag das gleiche (altbackene) Zeug macht und gerade dieser Betrieb in dem ich war genau das nicht macht, was ich gerne (für eine Konditorausbildung zuersteinmal) hätte: Pralinen, Petits Fours, Muffins/Cupcakes, Cookies, süße Desserts wie Cremespeisen oder Mousse, Eis und Schokolade. Stattdessen Sahne- und Buttercremetorten en masse und Dauergebäck. Diese langweiligen Standartdinger eben, die man auch in jeder Tiefkühltruhe im Supermarkt findet.
Das heißt für mich jetzt ersteinmal auf große Suche, nach der richtigen Lehrstelle gehen.

Falls jemand von euch einen heißen Tipp im Umkreis Köln hat, bitte bitte bescheid sagen ;)
Habt einen schönen Tag =)

Freitag, 2. März 2012

Stellung beziehen - challenge gescheitert?

Nach all dem, was die letzten Tage so auf facebook abging muss ich nach Tag 10 meiner selbst ausgerufenen Hildmann heart Moschinski Challenge einmal klar Stellung beziehen.

Ich bin immer noch der Meinung, dass dieses aufeinander rumhacken nichts bringt. Niemand muss sich immer lieb haben oder der gleichen Meinung sein aber wir müssen uns auch nicht gegenseitig das Leben schwer machen, sondern sollten Toleranz walten lassen, nebeneinander arbeiten, sich mehr oder weniger ergänzen. Live and let die. Genau das Gegenteil dieser Überzeugung hat Attila Hildmann in den letzten Tagen aber mehr als deutlich vertreten.

Ein Verhalten, wie es sich A.H. derzeit Björn Moschinski und Kim Wonderland gegenüber leistet kann ich nicht nachvollziehen, da es dafür auch überhaupt keinen Anlass gab. Der Sieg des VeBu-Votings muss dem Guten einfach zu Kopf gestiegen sein. Nach seiner Dankesrede musste ich wirklich lachen. "Für mich ist das nicht nur ein Preis für das beste vegane Kochbuh, sondern auch ein Preis dafür, wie man mit Menschen umgeht." Lieber Attila. Den Preis würdest du ganz bestimmt nicht gewinnen. Wirklich nicht.
Ich habe wirklich versucht, objektiv an die Sache ranzugehen. Schließlich soll man nicht über einen Menschen urteilen, bevor man nicht in seinen Schuhen seinen Weg gegangen ist. Bestimmt hat es Attila Hildmann nicht immer ganz leicht, aber es heißt auch "gib einem Menschen Macht, und du erkennst seinen wahren Charakter." Und wie er sich aufspielt, seitdem er diesen dummen VeBu-Preis gewonnen hat... Wie auch immer. Auch wenn A. Hildmann im Fernsehen bisher einen passablen bis guten Eindruck macht und auch, wenn er wohl ganz gute Rezepte zustande bringt gilt auch für mich: Ich brauche nicht alle Menschen gern haben. Und wer sich so respektlos seinen Mitmenschen gegenüber gebahrt, den muss ich garantiert nicht mögen.

Also möchte ich mich hiermit ganz offiziell von ihm verabschieden. Ich habe ihn aus meiner facebook friendlist gelöscht, weil ich mich wirklich nur noch ärgere, wenn ich etwas von ihm lese, ich werde seine TV-Auftritte nicht mehr verfolgen, auch in Zukunft keine Bücher von ihm kaufen, nichts mehr über ihn bloggen. Einem Menschen mit so schlechten Manieren sollte man nicht noch mehr Plattform bieten.

Stattdessen werde ich wie gehabt Björn Moschinski und Kim Wonderland soweit es geht unterstützen und mich auf positiven und konstruktiven Austausch mit meinen veganen Mitmenschen beschränken.

In diesem Sinne: Habt einen schönen Tag ;)

Dienstag, 21. Februar 2012

Die "Hildmann ♥ Moschinski Challenge"

Aus aktuellem Anlass muss ich mal etwas Generelles loswerden:

In meinen vergangenen Posts konnte man ja schonmal "herauslesen" ;), dass ich kein großer Attila Hildmann-Fan bin / war. Ich habe mir im Nachhinein einige Gedanken gemacht, weil ich auf facebook gerade von Moschinski-Fans immer wieder Anfeindungen oder Seitenhiebe gegen Attila Hildmann lese und mich zunehmend unwohler damit fühle. Ich möchte nicht zu den Leuten gehören, die sich gegenseitig fertig machen. Vor allem, weil die Hildmann-Fans mir oft so viel sympatischer, weil toleranter und offener sind. Manchmal komme ich mir vor, wie im vegan.de Forum, wo auch so ekelhaft die Post abgeht, was mich anfangs wirklich sehr sehr sehr abgeschreckt hat, als ich angefangen habe über vegan  nachzudenken.
Dann ist mir natürlich nach dem 10ten Tofutier (ich kann's einfach nicht mehr hören *würg*) auch aufgefallen, dass ich mit meinem Kommentar zu seinem TV-Total-Auftritt ziemlich unfair - oder auch nicht :D - war. Ich fand den Auftritt nämlich ziemlich schlecht. Was ich zwischen den ganzen Lobpreisungen auf seiner Wall am Folgetag einfach mal loswerden musste. Nachdem ich mich ausgekotzt hatte, hab ich noch drunter geschrieben "...wenn du allerdings wegen deines Cholesterins vegan geworden sein solltest hab ich nichts gesagt und es war ein toller Auftritt." - Nach dem 10ten Tofutier wie gesagt ist mir dann aufgefallen *tadaa*, dass er das ganze tatsächlich NUR wegen seines Cholesterins angefangen hat (weil sein Vater gestorben ist. Bla, traurige Homestory, weiter im Text.). Und naja. Wenn das für ihn ein guter Grund war, vegan zu werden, warum nicht für andere? Für mich vielleicht nicht, aber es gibt ja ziemlich viele Menschen. Ein, zwei werden sich da sicherlich finden lassen...
Also: Selbstreflektion. Ich bin ein ziemlich gemeiner, untoleranter Mensch, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, deshalb den ganzen Tag missioniert.
Das ändern wir heute. Und wir fangen mit der "Hildmann ♥ Moschinski Challenge" an. Ab heute werde ich 90 Tage lang beide als Verbündete betrachten und A. Hildmann nicht mehr heimlich als A****. Hildmann denken; in 90 Tagen zu einem besseren, toleranteren Menschen werden. ;D
Wie gesagt, ich habe mir ein paar Gedanken gemacht. Gerade, weil jetzt aktuell wieder großes Gezicke im Gange ist, wegen des VeBu-Votings zum besten Kochbuch des Jahres.
Es geht doch um die Wahl des besten Kochbuchs und nicht des besten Menschen, oder? Und selbst wenn dem so wäre, dann sollten sich einige mal an die eigene Nase fassen, mich inklusive. Oder habt ihr schonmal einen Attila Hildmann-Fan gegen Björn Moschinski wettern hören? Wir sind doch im Grunde alle für die gleiche Sache. Warum müssen wir uns denn gegenseitig angiften? Stattdessen könnten wir uns mal anfangen darüber zu freuen, dass wir zwei Vertreter in den Medien haben, die beide exzellent die Vorteile der veganen Küche und Informationen in deutsche Wohnzimmer transportieren und vegan immer populärer machen. Das sind zwei unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Ansätzen. Der eine zeigt: vegan ist gesund, cool, sexy, der andere: vegan ist besser für Umwelt, Tier und Mensch. Ich finde die beiden ergänzen sich ganz wunderbar, weil sie unterschiedliche Gruppen von Menschen ansprechen - und das ist es doch, was wir wollen, oder nicht? Möglichst viele Menschen ansprechen. Und nicht abschrecken mit unseren Vereinsmeiereien, wer jetzt der beste Veganer ist, denn jeder zieht seine Grenze woanders und jeder entscheidet für sich selbst. Das müssen wir den Menschen zeigen. Dass jeder selber entscheiden kann und von niemandem gedrängt wird, sofort alles radikal zu ändern. Damit schrecken wir die Leute doch nur ab.
In diesem Sinne: Reichen wir uns die Hand und haben uns lieb.


"Jedes Essen zählt" Attila Hildmann
"Ziel sollte immer der Veganismus sein." Björn Moschinski
Warum sollte das eine das andere ausschließen?

Montag, 20. Februar 2012

This is just the vegan-ing!

Wer sie noch  nicht kennt: Das ist Hannah. Hannah ist fürs Studium nach New York gezogen. Weil ihre beste Freundin sie und das gemeinsame Kochen mit gleichzeitigem Betrinken so sehr vermisste, begann Hannah Videos für sie davon aufzunehmen. Bei ihren Kochshows "My drunk kitchen" handelt es sich weniger um die klassische Art, wie wir sie aus dem Fernsehen kennen. Man kann hier jedenfalls nicht lernen, wie man eine Pizza macht, oder einen veganen Käsekuchen (wenige Rezepte gelingen richtig :D ), aber es macht auf jeden Fall Spaß, dabei zuzusehen und ihr ungezwungenes Verhältnis zum Alkohol finde ich persönlich sehr sympatisch ;)



Hannah ist zwar weder Veggie noch Veganista aber ich habe doch einen Vorwand gefunden, sie euch vorzustellen. Nämlich dieses erste kleine Video, in dem sie mit ihrem guten Freund Rawn einen roh-veganen Käsekuchen "backt". Ich packe euch gleich noch meine anderen beiden Lieblingsvideos von ihr mitdabei; ich finde sie einfach großartig :D ♥




Sonntag, 19. Februar 2012

Ernahrungsbericht II

Umgang mit Lebensmitteln
Vor kurzem ist mir aufgefallen, dass ich nicht mehr darüber nachdenke, wie ich etwas vegan koche / was ich trinke, wo ich etwas veganes im Restaurant bekomme. Es hat sich eine echte Routine eingeschlichen. Ich habe meine Standartprodukte, die ich ohne Nachzudenken kaufe und wenn ich seltene oder neue Produkte kaufe, fällt es mir leichter, auf Anhieb zu erkennen, ob sie vegan sind oder nicht (oft weiß ich es auch schon vorher zufällig aus dem Internet) und ich muss viel seltener Zutatenlisten überfliegen. Ich denke nicht mehr darüber nach, was ich früher gerne gegessen habe und wie ich das heute so ähnlich hinbekommen könnte. Entweder ich kann das Gericht so wie früher zubereiten, indem ich einfach ein oder zwei Zutaten austausche oder habe alte Lieblingsgerichte durch neue vollwertig ersetzt - habe also auch kein Verlangen mehr danach.
Ausserdem entwickle ich mehr und mehr einen Hunger auf frische Lebensmittel. Also Salate, frische Gemüsesaucen, wo mir früher die Tüte von Knorr gereicht hat, Obst und Vollkornprodukte. 

Bio
Ich achte öfters darauf, dass die Produkte Bioqualität haben, wenn auch bei weitem nicht immer. Das ist also noch keine Routine geworden. Aber bei Gelegenheit vergleiche ich die Preise von konventionellen Produkten und Bioware und lasse dann den Geldbeutel und die Vernunft entscheiden. Weil wie wir ja alle wissen Bio nicht immer gleich besser ist. Bio ist nachhaltiger, ökologischer und gesünder für Erzeuger und Verbraucher. Allerdings ist es mit der Ökobilanz schnell wieder hin, wenn die gute Bioware erstmal hunderte Kilometer durchs Land gefahren werden muss. Denn die Nachfrage nach Bioprodukten ist in Deutschland viel höher als das Angebot. Allein im letzten Jahr ist die Nachfrage um 300% gestiegen, wobei lediglich 180% mehr Fläche zur Verfügung stand, was bedeutet das Bioware hauptsächlich importiert wird - was sie gleich nocheinmal teurer macht. Also: bio ist dann gut, wenn es auch aus der Region (also quasi Deutschland) kommt. Die Biozwiebeln, -Granatäpfel oder -Orangen aus Ägypten machen nicht viel Sinn. Auch, weil wie wir ja seit kurzem wissen, dass konventionelle Ware oft als Bio ausgegeben wird und auch in anderen Ländern die Standarts für ökologischen Landbau ein wenig anders aussehen bzw. nicht so streng kontrolliert werden. Deswegen gebe ich wenn es geht regionalen Produkten eher den Vorrang als Bio. Abgesehen davon achte ich bei frischer Ware mehr darauf, allein wegen der Pestizidbelastung.

Fairtrade
Was ich generell fairtrade kaufe: Schokolade (ausser Rittersport Marzipan =P), Kaffe und künftig auch Kakao.

Putzmittel/Waschmittel
Muss ich natürlich ersteinmal die alten Reste aufbrauchen, aber ich versuche auf Terra von Henkel umzusteigen. Die (Plastik-)Verpackungen sind (leider nur zu einem gewissem Teil) aus recyceltem Material, sind nicht auf Erdölbasis, sondern auf pflanzlicher Basis hergestellt und dadurch leichter und schneller biologisch abbaubar. Was nicht ganz optimal ist, ist natürlich, dass statt Erdöl Palmöl verwendet wird. Zwar wird gesagt, dass man sich ganz furchtbar doll für den nachhaltigen Anbau von Palmöl (also Palmen...) einsetzt, um den Regenwaldschutz zu gewährleisten, allerdings wird auch nicht gesagt, dass es sich bei dem verwendeten Palmöl um genau jenes handelt, welches aus dem eigenen nachhaltigen Engagement stammt. Ich werd da nochmal nachhaken müssen... Ausserdem wird Milchsäure verwendet. Ich gehe zwar stark davon aus, dass die nicht tierischen Ursprungs ist, aber ausschließen kann ich es auch nicht. Ihr seht, ganz zufrieden bin ich nicht, aber im Moment ist es eben oft daran, das kleinere Übel zu wählen. Und ein bisschen ist es auch wie bei dem Nichtkonsum von Fleisch zum Beispiel. Indem ich mich für das eine und nicht für das andere Produkt entscheide, frage ich das nach, was mehr produziert werden soll. Ich sage "ja, ich möchte gerne Ökowaschmittel. Ich möchte, das Henkel ökologischer wird und unterstütze das mit meinem Geld." Andererseits werde ich vielleicht mal schauen, ob ich nicht ein paar von "Omis Tricks" ausgraben kann, wie man das eine oder andere Putzmittel selber herstellen kann.

Kosmetik
Kaufe ich hauptsächlich nur noch von Alverde. Das heißt in diesem konkreten Fall hauptsächlich Shampoo, Spülung, Duschgel und Seife. Mehr brauche ich nicht. Ich habe sowieso nie großartig Make-up benutzt, immer nur die Augen geschminkt und da ist erstmal genug Zeug übrig, das aufgebraucht werden will. Aber das wird noch eine lange Weile dauern, vor allem weil ich seit ein paar Monaten einfach keine Lust mehr habe, mich zu schminken. Das einzige was ich noch hin und wieder an mein Gesicht lasse ist eine (natürlich unvegane und nicht tierversuchsfreie) Feuchtigkeitscreme, die aufgebraucht werden will, weil ich so trockene Haut habe. Die Vorteile, wenn man sich nicht schminkt: reinere, ausgeruhtere Haut; die Wimpern werden länger, weil sie nicht wegen Dauerbelastung durch Wimperntusche dauernd ausfallen; man sieht nach dem Aufwachen nicht aus wie ein Zombie, sondern im Gegenteil, man sieht besser aus, als am Vorabend (weil frisch und ausgeruht..); man braucht weniger Zeit im Bad; fühlt sich nicht nach dem Abschminken nackt, sondern immer gleich gut in seiner Haut; und last but not least: man sieht einfach umwerfend aus, wenn man sich dann ausnahmsweise mal schminkt, weil man: auffällt - man sieht anders aus als sonst (ob man einen Liedstrich mehr oder weniger hat als sonst fällt nicht so auf, wie wenn ein ganzes Eye-Make-up hinzu kommt), meterlange Wimpern hat, und kein langweiliges Standartmake-up trägt. Ausserdem kann man wenn man weniger braucht, sich auch mal was teureres gönnen...

Unveganitäten
Noch im Haus: viele Lederschuhe und ein paar Pantoffeln (innen Wolle, aussen Leder), das ich viel zu sehr liebe, viel viel Wolle (Pullis, Socken, Schals, eine Decke...), einige Sachen aus Filz (Tasche, Hut, Kette, Deko..), 2 Schreibfedern. Wie ich zu Beginn sagte: ich werde die Sachen deswegen jetzt nicht wegschmeißen. Allerdings trage ich meine Lederschuhe (ausser den Pantoffeln komischerweise) wirklich nur noch sehr ungern.
Ausserdem unterlaufen mir auch hin und wieder kleine Schnitzer. Da landet dann aus Versehen bei Freunden Butter auf dem Brot, weil ich im Aldi statt im Lidl einkaufen war hab ich zu Käse- statt Chili-Tortilla-Chips gegriffen, Kürbiskernbrötchen mit Käse oben drauf (wer macht denn sowas?).. Oder wie schon zuvor berichtet beim Chinamann Nudeln mit Ei.. Naja. Solche Dinge passieren schon mal versehentlich. Aber ich bin auch nur ein Mensch und wenn mir sowas passiert mach ich da auch keine große Sache draus. Früher hab ich das Zeug auch gegessen und wenn es frische Ware ist esse ich das auch auf, bevor es weggeschmissen wird. Zum Thema es anderen geben: Wenn es doch schon gekauft und bezahlt ist und es mein Fehler war, dann ist es im Grunde doch völlig egal, wer es isst. Jedem ist dabei klar, dass das ein Versehen war und ich dadurch, dass ich jetzt das Kürbiskernbrötchen doch esse, kein Verfechter der Milchindustrie werde. Und mir wird von dem bisschen Käse nicht schlecht und ich werde nicht daran sterben. Also was soll's. Abgepacktes kann man ja zurück bringen oder gegebenenfalls Freunden geben. So sehe ich das.

Gesundheit
Ich habe durch die Ernährungsumstellung gute 2, fast 3 Kilo abgenommen, obwohl das wirkich nicht nötig gewesen wäre  und ich futtere als gäbs keinen Morgen mehr und überdurchschnittlich viele Pommes den Weg in mein Schwarzes Loch im Bauch finden. Von 1,74m; 59kg hoch auf 57kg niedrig. Mein Freund hat bis jetzt (auch unbeabsichtigt) rund 8 Kilo abgenommen (am Bauch, deswegen ist das schon okay ;) ). Ich fühle mich fit und gesund aber hatte natürlich auch kurz Schnupfen, als es so kalt war. Was eine wirkliche Verbesserung ist, ist dass meine Fingernägel fester geworden sind und nicht mehr splittern und einreißen, was ich zuvor wirklich schlimm hatte. Ganz wabbelig und brüchig waren die. Ansosten gibt es keine merklichen Veränderungen. Wie gesagt supplimiere ich im Moment lediglich mithilfe von B12 angereicherten Produkten und fühle mich gut. Ich habe eine gewisse Abscheu vor Ärzten, deswegen liegt der nächste Arzttermin wohl noch in einiger Ferne, wie ich hoffe. Dann kann ich ja mal nach nem Blutbild fragen. Aber bis dahin bleib ich mal schön gesund ;).

Mittwoch, 15. Februar 2012

Geburtstagsvorbereitungen - veganisch reloaded.

Bei uns stehen demnächst wieder ein paar Geburtstage ins Haus, unter anderem der von meinem Freund und mir.
Ich bin sowieso kein Freund von großen Familienfeiern aber im besonderen kein Freund von großen Familienfeiern, die anderleuts Familie beinhalten.
Jetzt haben wir - nein. Andersrum. Die Mutter von meinem Freund hat mit uns über seinen Geburtstag gesprochen. Offenbar ist es nämlich besonders wichtig, dass daraus dann mal wieder ein großes Familienessen gemacht wird.
Wobei aber natürlich kein totes Tier fehlen darf. Wir können ja unser Zeug essen, der Rest der Familie muss dann aber was "Anständiges essen" (wobei mir wieder "Anständig essen" einfällt und die Worte hier schon fast ein Oxymoron sind :D). Ich könne ihm dann ja was kochen.

Okay. Ersteinmal - Zu seinem Geburtstag koche ich meinem Freund gerne etwas leckeres. Weil ich ihm eine Freude machen möchte und weil das ein "besonderer" Tag ist. Aber: Zum einen leben wir mitlerweile in 2012 und mein Liebster ist durchaus in der Lage sich selbst an den Herd zu stellen, wenn er Hunger hat. Und zum Anderen entscheide ich mal ganz und gar alleine, ob und wann ich etwas kochen möchte. Und wenn das eine Feier ist, die die Frau gerne zum Geburtstag ihres Jungen schmeißen möchte, dann gehe ich doch auch davon aus, dass sie ihm selber etwas kocht, oder aber wenn sie das in vegan nicht auf die Reihe bekommt, mich freundlich um Hilfe bittet. Das würde ich nämlich mit Freuden machen. Aber ich habe durchaus keinen Bock auf ein zweites veganisches oder vegeterianisches Weihnachten. Ich habe keine Lust, mit der Lunchbox da aufzuschlagen und ich finde es verdammt noch mal ein weiteres Mal ziemlich respektlos, nicht danach zu fragen, was ER essen möchte, sondern zu sagen, sie würde für alle anderen kochen, wo es doch sein Geburtstag ist. Man könnte ja meinen, man könnte sich als Familie wenigstens mal bemühen, ihm damit eine Freude zu machen. Zumal es ja auch diesmal um IHN geht, fände ich es durchaus in Ordnung, wenn  zu seinem Ehrentag (im Gegensatz zu Weihnachten, wo es ja quasi ein Mehrheitsbeschluss ist) mal kein totes Tier auf dem Tisch landen muss.

Ich sag euch, langsam bekomm ich echt Horror vor diesen vegeterianischen Familienevents. Vielleicht führe ich ja demnächst die schöne Tradition ein, einfach nicht mehr daran teilzunehmen. Dann bin ich auch gleich viel entspannter dabei und kann das Ganze so richtig genießen. Bei einem Gläschen Wein würde ich dann aus der Ferne mein Glas erheben und denken "Eigentlich so eine nette Familie. Schade, dass ich nicht dabei bin." ;)

Sonntag, 12. Februar 2012

Besuch im Siegener Real: Einmal hin, wenig drin. Aber dafür mit Mandelmilch.

Gestern haben mein lieber lieber Freund und ich dem ortsansässigen Real-Markt zum ersten Mal einen Besuch abgestattet. Wegen dem tollen Werbespruch hatten wir doch tatsächlich gehofft, unsere Pendelei zwischen 5(!) verschiedenen Supermärkten zu reduzieren. Wirklich gut (eigentlich sogar fast toll) war die Auswahl allerdings lediglich im Kühlregal. Da gab es wirklich, was das Herz begehrt. Leider hauptsächlich von Alpro, aber das ist sowieso meine bevorzugte (Milch/Pudding/Yofu) Marke.
Veggie-Produkte gab es nur von "Vegetaria", in denen Hühnereiweiß verarbeitet ist. Ansonsten gab es noch Tofu und eine große Packung Vegi-Gyros einer mir nicht bekannten Marke, welches noch vegan gewesen wäre. Soja-Schnetzel - Fehlanzeige. Ordentliche Bioabteilung - kannste lange suchen. Couscous, Polenta, Bulgur, Kichererbsen, Linsen und andere Hülsenfrüchte, sowie Kokosmilch findet man im ganzen Markt immer mal wieder verstreut; jedes mal ein anderes Produkt und jedes mal ein anderer Preis. Der Auffenthalt in diesem Laden war einfach nur die pure Hölle; ein einziges Verwirr-, Versteck-, Such-, und Ratespiel.  Ewig lang und meinem persönlichen Empfinden nach viel zu teuer. Das eine Mal, als ich eine Mitarbeiterin freundlich gefragt habe, wo den die Veggie-Produkte wären habe ich in diesem riiiiiesigen DING barsch geantwortet bekommen "Am Kopf inner Truhe." Aha, dankeschön.

Was wir vergebens gesucht haben:

eifreie Majo
Sojaschnetzel
Fritz-Kola
veganes Eis
aufschlagbare Sojasahne
vegane Sprühsahne
vegane Würstchen
fertige Bolognese
Burgerbratlinge
leckeren Tofu (z.B. mit Basilikum / Tomate-Olive / etc.)

Weit entfernt also von "einmal hin, alles drin.".


Das einzige, was mir wirklich(!) die Mühe wieder wett gemacht hat, war dass ich diese wundervolle Alpro-Mandelmilch gefunden habe, für einen mir noch gerade angemessenen Preis. Heute morgen mein Müsli damit aufgepeppt und es ist wirklich herrlich! Ich bin sooo froh, dass ich vegan geworden bin. Ich wäre doch nie im Leben auf die Idee gekommen, mir Mandelmilch zu kaufen. Und wie schlimm muss mein Leben bis jetzt ohne Mandelmilch gewesen sein! =))
Ich kann es kaum abwarten, damit Milchreis zu kochen! Yummiiiiiii ^^
Ausserdem habe ich viele mir noch völlig unbekannte Yofus entdeckt, die ich dann auch direkt mitnehmen musste. =)

So, eigentlich wollte ich euch nur einmal das Foto von dem Kühlregal zeigen, denn SO sollte es  irgendwann überall aussehen.
Und dann hab ich mich doch so geärgert, dass die ein ganzes Kühlregal vegan ausstatten und sich dann aber keine Gedanken um die Veggie-Produkte machen. Wirklich komisch. Aber vielleicht kommt's ja mit der Zeit noch. 

Habt einen schönen Sonntag ;)

Sonntag, 5. Februar 2012

Eis geht immer!

Minus 14 Grad Celsius ist genau die richtige Zeit für ein Eis, am besten für unterwegs. Denn: es schmilzt nicht! ;)


















 Beides gefunden bei Kaufland. =)














Mittwoch, 1. Februar 2012

Peta's Super Chick Sisters (McD. und KFC)

Prinzessin Pamela Anderson wurde vom bösen Ronald McDonald entführt. Dieser plant sie zu einem Teil seiner Unhappy-Meals zu verarbeiten. Zusammen mit den Hühnern, die bei lebendigem Leib für McDonald's Restaurants in den USA verbrüht werden! Hilf Prinzessin Pam zu befreien und die Hühner vor McDonald's Grausamkeit zu retten.




In der älteren Super Chick Sisters Version entführte Colonel Sanders von KFC Pamela Anderson, um zu verhindern, dass sie das Geheimrezept von KFC enthüllt: Grausamkeit an Hühnern. Auch  hier muss man Prinzessin Pam befreien, bevor es zu spät ist.

Beide Spiele sind Jump and Run Spiele, die an Mario Bros angelehnt sind. Man kann sich aussuchen, ob man lieber mit Nugget (rot) oder mit Chickette (grün) spielen möchte, statt Mario oder Luigi und man muss nicht Prinzessin Peach, sondern Pamela Anderson befreien. Der böse Bowser wird hier durch Colonel Sanders, bzw. Ronald McDonald ersetzt und man muss immerwieder aufpassen, dass man nicht in der Friteuse landet. Unterwegs muss man Burger zerstampfen, oder kleine C.Sanders-Spinnen kaputt hüpfen; statt Münzen zu sammeln Hühnchen befreien und ein grinsendes Tofu macht einen größer (groß und stark^^). 
In den beiden Spielen geht es um die tierquälerischen Haltungsbedingungen, den schlechten Umgang mit den Vögeln, Schnabelkürzen, unzureichende Betäubung bei der Schlachtung und veraltete Schlachtmethoden in den USA.
Mir haben die Spiele Spaß gemacht, auch wenn man schonmal erschrocken ist, wenn auf einmal im Hintergrund die Hühner an den Beinen am Fließband aufgehangen, durchs Bild laufen und es eigentlich ziemlich makaber ist, dass das Küken, das man spielt Nugget heißt.. Trotzdem sehr empfehlenswert!

Zum Spiel einfach die Bilder anklicken.

Dienstag, 31. Januar 2012

Ist Veganismus ein Hobby?

Was mich seit gestern ziemlich beschäftigt ist, dass ein Freund von mir gesagt hat, mein Veganismus wäre wohl auch so eine Art Hobby.
Ich weiß nicht mehr genau, er hat es ein bisschen vorsichtiger ausgedrückt.

Was tatsächlich wahr ist, ist dass ich, bevor ich vegan geworden bin tatsächlich aktiv nach einem Hobby gesucht habe, bzw. nach einem Themengebiet, was mich besonders interessiert. Zum Schluss bin ich dann bei Theater und Ernährung hängen geblieben, was mich beides besonders interessiert hat oder interessiert, habe aber ersteinmal keine Lektüre gefunden, die mich besonders angesprochen hätte. Schließlich wollte ich keine Dramen lesen oder tausendundeine Diät anfangen.
Über mein Interesse für Ernährung und auch, weil ich mich als frisch gebackener Vegetarier etwas mehr mit dem Thema Tiere essen auseinandersetzen wollte bin ich dann irgendwann unweigerlich beim Veganismus angekommen.
Aber was hat das jetzt mit Veganismus als Hobby zu tun? Naja. Ersteinmal kann ich es wirklich nicht abstreiten, dass ich auf der Suche nach einem Hobby oder einem Interessengebiet war, als ich zum Veganismus gekommen bin und zum anderen bin ich seitdem in diesem Punkt ersteinmal ausgefüllt. Ich würde niemals sagen, dass ich nur hobbymäßig vegan bin; das wäre völlig falsch und am Thema vorbeigegriffen. Allerdings ist es bei mir so, dass ich mich in meiner Freizeit viel über Tierrechtsthemen, veganes Essen, tierversuchsfreier Kosmetik, umweltverträgliche Haushaltsmittel, Gesundheit und auch gerne über ökologischen Landbau informiere. Da fließt eine menge Zeit mit ein. Ausserdem führe ich diesen Blog in ziemlicher Regelmäßigkeit. Ich kaufe gerne Gemüse oder Obst, was ich noch nicht kenne, um damit neue Rezepte auszuprobieren, genieße es, ein besonders aufwändiges, leckeres, frisches Essen zu kochen und natürlich essen. Essen, essen, essen.
Ich würde aber auch niemals sagen, dass ich das ganze aus Spaß mache. Ich interessiere mich, informiere mich, handle danach, weil ich den bewussten Umgang, nicht nur mit anderer, sondern auch meinem eigenen Leben schätze. Es macht mir oft in keinster Weise Spaß, das zu lesen, zu sehen oder was auch immer, sondern im Gegenteil. Macht mich wütend, macht mich traurig, macht mich resigniert. Veganismus ist keine Sache, die man mal aus einer Laune heraus macht und dann wieder an den Nagel hängt. Nicht, wenn man es ernst meint zumindest... Es würde ja auch niemand zu einem gläubigen Moslem sagen, das wär aber ein komisches Hobby. Religion und Veganismus sind natürlich auch zwei völlig verschiedene Sachen, aber ich denke, ihr versteht das Beispiel. Das ist eine Überzeugung, eine Lebenseinstellung. Für mich ist es im Moment einfach so, dass ich in der Sache noch Neuling bin und natürlich erstmal alles aufsauge, was mir so in den Weg kommt. Ich bin quasi noch in der Einstiegsphase. Ich glaube kaum, dass ich in 10 Jahren noch diesen Blog schreiben werde oder so viel Zeit in Online-Artikel und -Recherchen stecken werde, sondern einfach mampfen. Oder ich lebe in einem Ökodorf oder habe bei Sea Shepherd angeheuert. Dann ist das wohl auch kaum noch als Hobby zu bezeichnen, oder? :D
Aber im Moment ist es einfach so. Ich habe die Zeit und die Muße. Ich finde es wäre auch eine Schande, wenn jeder, der eine Sache gefunden hat, die ihn interessiert oder ein Talent einfach schleifen lassen würde. Wenn sich heute jeder nur noch für das Programm in der Glotze interessierte.

Okay, ich bin vom Thema irgendwie abgekommen, glaub ich. Also nocheinmal von vorne:
Mein persönlicher Veganismus hat seinen Umweg über die Suche nach einem Hobby gefunden. Ja.
Ich beschäftige mich viel und oft auch gerne mit diesem Thema und dem, was damit zusammenhängt. Ja.
Aber: das MUSS ich auch z.B. um zu wissen, wie bleibe ich gesund, welche Produkte sind vegan, welche neue vegane Produkte gibt es, wo gibt es diese günstig zu kaufen, wie sieht es mit verschiedenen Kosmetikartikeln aus?
Ich denke, es ist am Anfang auch ganz normal, dass man ersteinmal eine gewisse Anfangseuphorie mitbringt und es auch anfangs wirklich unabdingbar ist, sich viel mit dem Thema auseinanderzusetzten, weil wenn man nicht weiß, was man macht und warum man es macht, kann eben schonmal was schief laufen. Und gerade, wenn es um Ernährung über einen langen Zeitraum geht, sollte man doch ziemlich genau wissen, was man tut. Das gilt eigentlich für jeden, egal was er isst, wenn ihr mich fragt.
Also:
Veganismus ist eine lustige Freizeitbeschäftigung - nein.
Veganismus = Hobby - nein.

Freitag, 27. Januar 2012

vegan @ IKEA

Waren heute im IKEA (mal wieder..) und haben uns etwas genauer im Schwedenshop umgeschaut und ein paar vegane Leckereien gefunden wovon wir leider nur eine testen konnten. Wären wir vor dem Essen hingefahren hätte das bestimmt nocheinmal ganz anders ausgesehen. ^^

KEX (Kekse)
Kanel-Snäcka (Zimtröllchen *lecker lecker*)













 Godis ... Snören (verschiedene Geschmacksrichtungen) sind vegane Gummischnüre =)










Und diese Tiefkühl-Rösti sind ebenfalls vegan
 Pepparkakor Mandel (Kekse)












Dann gab es natürlich noch verschiedene Marmeladen, Suppen und Chips, die auch vegan waren. Wir haben nicht das gesamte Sortiment unter die Lupe genommen, aber diese die vorgestellten Sachen fand ich, hörten sich besonders lecker an und von den Zimtröllchen (gab leider kein besseres Bild) weiß ich auch, dass sie toll sind =). Übrigens: die Kanel-Snäcka sind nicht zu verwechseln mit den Zimtschnecken, die es im Bistro samt Kaffee für 0,50€ zu kaufen gibt. Die gibt es nämlich auch in der Kühltruhe im Schwedenshop und sind mit Milch!


Darüber hinaus gibt es im Restaurant immer wechselnde vegetarische Gerichte. Heute zum Beispiel (vielleicht etwas langweilig..) Spaghetti Napoli (vegan). Aber auch schonmal leckerere Sachen wie Linguine mit Blattspinat, Cherrytomaten und Kürbiskernen (nicht vegan). Es gibt immer eine Liste mit Inhaltsstoffen, die man einsehen kann. Das Bistro- und Frühstücksangebot (Bistro: Getränke; Frühstück: trocknes Brötchen, Marmelade, Getränke) lassen nach wie vor zu wünschen übrig, auch wenn es nett ist, dass mittlerweile Vegetarier ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit bekommen und diese Gerichte in der Regel Bio-Qualität haben. 


Weil mich am Ausgang ein Stand dazu aufgefordert hat, IKEA zu helfen, besser zu werden habe ich das doch prompt mal getan und ein Zettelchen mit meinem Wunsch nach einem veganen Bistro-Angebot ausgefüllt. Mit dem Vorschlag, die vegetarische Bio-Teigtasche (Tomate Mozzarella) durch ein veganes Produkt zu ersetzen. So wären Vegetarier und Veganer gleichzeitig abgedeckt.  Ich glaube zwar nicht dran, dass das etwas bringen wird, aber ein Versuch ist es wert. Vielleicht wiederhol ich das ja immer mal wieder, wenn ich grad da bin und dran denke. Steter Tropfen höhlt den Stein.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Secondhand-Kaufentscheidungen

"Kaufst du mir das?" - Naturyoghurt
"Kannst du mir was mitbringen?" - Grillwürstchen
"Leihst du mir ein bisschen Geld?"- Milchschokolade

a) Ja, ich möchte eine gute Schwester / Kollegin / Freundin etc. sein und niemanden vor den Kopf stoßen bzw. in seiner persönlichen Entscheidung beeinträchtigen.

b) Nein, ich bestehe darauf, den Kauf unveganer Produkte nicht zu unterstützen; biete aber an, ein ähnliches veganes Produkt zu besorgen, bzw. dafür mein Geld zu leihen.

Sonntag, 22. Januar 2012

What would YOU do?

Szene1:
Du bestellst in einem Imbiss eine Portion Pommes mit Ketchup, es wird sofort kassiert. Dann siehst du, wie ein anderer Mitarbeiter gerade zwei Schnitzel aus einer Friteuse holt. Der andere packt sich eine große Schaufel Pommes und schmeißt sie in genau diese Friteuse. Als er sie wieder raus holt fragt er "zum Hieressen oder zum Mitnehmen?".
Was tust du?

Szene2:
In einem chinesischem Imbiss: Du bestellst eine vegetarische Nudelbox und bezahlst. Als du sie in die Hand gedrückt bekommst, stellst du fest, dass du vergessen hast, nachzufragen ob Ei drin ist, weil du normalerweise immer woanders isst. Die vegetarischen Nudeln sind statt mit Wokgemüse mit gebratenem Ei.
Was tust du?

Freitag, 20. Januar 2012

meine erste Vegi-Bestellung *yuppie*

Zwar ist das jetzt schon fast eine Woche her, aber die letzten Tage waren ziemlich voll bzw. auch die Lust noch zu bloggen nicht so besonders groß. Aber jetzt nachträglich: Tadaaa! Mein erstes veganes Päckchen ist eingetrudelt. Oder soll ich lieber sagen angeflogen.. =)


Ich bin wirklich begeistert. Bestellt hatte ich letzten Donnerstag Nacht bzw. Freitag Morgen (jedenfalls war's schon wirklich spät) bei allesvegetarisch.de. Leider war gerade der Vegi-Tuna gerade ausverkauft. Ich mochte nie großartig Tunfisch, aber ich will doch alle Rezepte aus meinem Kochbüchlein auch ausprobieren ;). Und dann musst ich auch noch meine Neugierde finanziell ein bisschen zügeln, obwohl die riiiesige Auswahl mich wirklich gereizt hat, weswegen ich dann bei den Dingen blieb, die ich vornehmlich brauchte: Pizzaschmelz! und Soja BigSteaks. Davon dann aber auch reichlich. Wer weiß, wann ich das nächste mal was bestelle? Die Bezahlung war mehr als problemlos: man konnte zwischen mehreren Zahlungsarten wählen; unter anderem auch per Lastschrift und per Überweisung (nicht sofort online, sondern wann und wie man mag). Bei Bezahlung per Überweisung werden einem 3% vom Gesamtpreis erlassen. Das waren bei mir zwar nur 90 cent aber immerhin. Waren dann statt 3,90€ Versandtkosten quasi nur noch 3€. Wie günstig.. ^^
Also habe ich 2kg Pizzaschmelz und ne große Packung Soja BigSteaks hier rumfliegen. *wuhuuu* x))
Ach ja, was ich eigentlich erzählen wollte! Ich hatte ja also Freitags morgens um 1 oder 2 die Bestellung abgeschickt (und überwiesen) und schon am Samstag war das Paket angekommen! Ich war total perplex, weil ich frühestens am Montag damit gerechnet hatte und auch gar nicht zu Hause war. Aber das nenne ich mal echt schnell! Klasse =). Als kleine Gimmicks waren dann ein (super duper leckeres) Würstchen von Wheaty, Kochheftchen für Sojafleischgerichte und ein Kärtchen für's Vegan-Probe-Abo von Peta2 dabei.
Wobei mir wieder eingefallen ist, dass ich darüber noch garnicht berichtet hatte, wie ich es eigentlich vor hatte. Nun gut. Kommt die Tage noch. Versprochen ;)

Alles in allem bin ich sehr sehr zufrieden mit allesvegetarisch.de und werde da ganz bestimmt bald noch einmal bestellen.

Dass das Päckchen so aussergewöhnlich schnell da war hatte übrigens einen schönen Nebeneffekt: Ich habe endlich jetzt nach über einem Jahr auch die letzte Mieterin im Haus (mich eingeschlossen nur 7 Parteien) kennengelernt, da sie mein Päckchen angenommen hat. Sie ist nur ein paar Jahre älter als ich, wirkt wirklich super lieb und ist für mich jetzt meine allesvegetarisch.de-Schwester, weil sie dort auch schonmal bestellt hat. Bei Zalando fände ich das nicht bemerkenswert, aber in diesem Fall finde ich es cool. ;)

allesvegetarsich - Schrei vor Glück :D

Dienstag, 17. Januar 2012

Ein fetter Haufen Käse.

Es muss einmal gesagt werden: Wenn einem immer erzählt wird, was es nicht alles in vegan gibt (veganen Joghurt, Käse, verschiedene Milchsorten, Fleischersatz et.), wird immer auch ein Teil Wahrheit ausgelassen: nämlich der, dass wenn man seinen vorveganen Lebensstil beibehalten will man echt tief in den Geldbeutel greifen muss.

Yofu und Sojamilch kosten mind. das doppelte von dem unveganen Produkt, wenn nicht mehr, Käse muss man überhaupt erstmal einen finden, der nicht total schrecklich schmeckt (und für die Experimente ebenfalls jeweils erstmal 3-5€ ausgeben) und die kleinen (sauleckeren) 175g Packungen Bio-Sojaschnitzel im Aldi liegen direkt neben dem toten 250g XXL-Schweineschnitzel und kosten exakt das gleiche: nämlich 1,79€.

Das liegt zum einen daran, dass Milch und Fleisch stark subventioniert werden vom Staat. Und wir sind der Staat: die braven Steuerzahler - also jeder Vegetarier und jeder Veganer zahlt dafür, dass Omnis sich schön diese Berge billigen Massentierhaltungsfleisch und -Milch reinpfeifen können, dafür, dass die Nachfrage auch schön künstlich hoch gehalten wird und die Schlachthäuser und "Farmer" gut Umsatz machen. Allerdings wird  vegane Milch und Fakefleisch nicht subventioniert. Die Mehrwertsteuer für Kuhmilch,  beträgt die für Grundnahrungsmittel angesetzten 7%. Sojamilch, Hafermilch, Dinkelmilch, irgendeine tierleidfreie Milch dagegen sind LUXUSGÜTER und werden deshalb mit den vollen 19% veranschlagt.

Natürlich kauft keiner ne Packung Sojadrink (welches noch das bekannteste vegane Produkt ist), wenn dieses Produkt 100-300% teurer ist. Man kann schon nicht mehr von einer Hemmschwelle sprechen, die es gilt zu überwinden. Niemand, der nicht vegan leben möchte wird je nach einem alternativen Produkt greifen (welches dann in der Regel auch noch mit Vorurteilen und negativen Gefühlen gegenüber "Ökos" und Veganern verbunden ist). Etwas, was den Geschmack versucht nachzuahmen kann ja nie so gut sein, wie das Original.. Wenn das Alternativprodukt wenigstens gleich teuer/günstig wäre,  wie das herkömmliche, wäre die Hemmschwelle geringer, mal etwas anderes auszuprobieren.

Und last but not least: Moralisch und ökologisch motivierte Menschen (und übrigens Laktoseintollerante) werden dafür über den Geldbeutel bestraft.Wir zahlen für die Hälfte das Doppelte. Natürlich sind die Lebensmittelpreise so gering wie noch nie, natürlich konsumiere ich automatisch weniger davon, wenn es mehr kostet und natürlich ist das auch nicht nur schlecht und ja, ich bin davon überzeugt davon, dass wenn es der Preis dafür ist, dass ich keinen Eiter, keine Viren, Krankheitserreger und keine Medikamente in meinen Lebensmitteln haben möchte, werde ich ihn zahlen. Aber ich zahle ihn bestimmt nicht gerne. Es kann nicht sein, dass ein Tierleben weniger wert ist, als ein bisschen zusammengedrücktes Sojaprotein.

Ich spreche mich hier offiziell für eine Soja-/Seitan-/Hafer-/Reis-produkte-Lobby aus! Ich möchte, dass es Preisgleichheit für ALLE gibt und nicht Minderheiten ausklammert. Entweder ALLE zahlen für diese Grundnahrungsmittel 19% oder ALLE zahlen dafür 7% Mehrwertsteuer.  Und ausserdem hätte ich gerne diese Produkte in gleichem Maße vom Steuerzahler subventioniert, wie jeder andere auch. Danke.

Samstag, 14. Januar 2012

Björn Moschinskis Eiersalat ♥

Nachdem ich das letzte mal das Rührtofu nicht so super hinbekommen hatte war ich ja auf die nächste "schmeckt wie"-Variante gleich doppelt gespannt. Eigentlich war ich nie so ein besonderer Eiersalat-Fan, aber weil ich gerade zufällig beim Kochbuchdurchstöbern gesehen hatte, dass ich tatsächlich ALLE Zutaten parat hatte (und keine Lust einzukaufen ;) ) hab ich mich mal an das Wagnis gemacht. Die Zutaten hörten sich für "Eiersalat" echt strange an: Kichererbsen und Nudeln sollten später das Ei sein. Aber gut.
Die Zubereitung war wirklich wahnsinnig einfach und super schnell! gekochte Kichererbsen (hatte noch ein paar im Eisfach) mit einer MS Curcuma pürieren, Nudeln weich kochen, kleinhäckseln, mit der Kichererbsenpaste vermengen, eine fleingehackte Zwiebel, Schnittlauch und eifreie Majo dazu und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Es war unglaublich! Es hat so so so so so(!) nach Ei geschmeckt! Nach Eiersalat! Dazu hatte ich dann auch noch dunkles Körnerbrot wie empfohlen und es war einfach himmlisch! Mächtig himmlisch. ;)

Super einfach, super schnell, super lecker! Ein Lobgesang auf meinen Lieblingskoch.♥



PS: konnte leider keine Fotos machen, hab meine Kamera irgendwo verlegt :(

Donnerstag, 12. Januar 2012

Gottes Ernährungsempfehlung ;)

"Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen."
Genesis 1,29

Montag, 9. Januar 2012

Und wieder ein neuer alter Lebensmittelskandal

Seit heute warnt der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) vor dem Verzehr von Geflügelfleisch aus Supermärkten und Discountern und fordert diese auf, die betroffene Ware aus dem Verkauf zu nehmen (lt.WDR). Der Grund: Es wurden antibiotikaresistente Keime auf mehr als 50% aller untersuchten Geflügelproben gefunden. Untersucht wurden unter anderem Geflügel der Hersteller "Wiesenhof", "Sprehe" und "Stolle".
Diese Bakterien können bei der Zubereitung des Fleischs leicht auf den Menschen übergehen (ESBL- und MRSA-Keime). Bei anfälligen Menschen können sie zu schweren Erkrankungen führen. Zudem übertragen sie ihre Unempfindlichkeit gegen Antibiotika auf andere Bakterien im Körper. Nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts sterben allein in Deutschland jedes Jahr 15.000 Menschen an Infektionen, bei denen Antibiotika nicht mehr helfen konnten.(bund.net)

Die Antibiotikaresistenz rührt von der, in der Industriellen Massentierhaltung üblichen, nichttherapeutischen (also prophylaktischen) Fütterung von Antibiotika. Diese ist wegen der, für Verbreitung von Krankheitserregern idealen Haltungsbedingungen und des besonders schwachen Immunsystems der Hühner, in der Massentierhaltung notwendig geworden. 
Das bedeutet jedoch lange nicht, dass die Tiere, die in den Verkauf gelangen gesund wären, wie dieser neuerliche "Lebensmittelskandal" mal wieder zeigt. Abgesehen davon, dass jedes Masthähnchen, Suppenhuhn und Legehenne generell schon von der genetischen Anlage chronisch krank ist, sind Krankheitserreger, Keime und Bakterien im Fleisch keine Seltenheit. Die zuständigen inspektoren haben nichteinmal volle 2 Sekunden Zeit, pro Tier, das in den Verkauf geht auf Anomalien und Krankheiten hin zu untersuchen.

Dieser neuerliche "Skandal" ist übrigens gar nicht neu. Schon seit Jahren wird immer mal wieder drüber berichtet, nur die Menschen vergessen so leicht.

Süddeutsche Zeitung (23.01.2007)
Umwelt Journal (15.12.2008)
Stern (18.03.2010) 
Quarks und Co. (16.10.2011)
taz (09.11.2011)


Mein Rat: Esst kein Huhn, esst keine Tiere.


I survived
2000: BSE
2002: SARS
2006: H5N1
2009: H1N1
2011: EHEC

to be continued ..

Ausserdem hätte ich gerne ein T-Shirt, wo drauf steht

I survived:

2000: BSE
2002: SARS
2006: H5N1
2009: H1N1
2011: EHEC

to be continued...

Samstag, 7. Januar 2012

Versteckte Tierprodukte

Es passiert mir ja immerwieder mal, dass ich im Supermarkt ein Prudukt sehe und denke "Oh lecker, damit könnte ich das und das kochen". Das Produkt würde man normalerweise durchaus für vegan halten, aber ich habe ja gelernt, dass man dem nicht trauen kann. Also drehe ich die Verpackung um und überfliege die Zutatenliste eben (wohl in dem Wissen, dass das kein Garant dafür ist, dass der Artikel auch tatsächlich vegan ist). Ganz oft lege ich es dann wieder zurück, weil irgendein Molkeerzeugnis drin verarbeitet ist und ärgere mich. Noch viel öfter kommt es aber vor, dass ich dann Mono und Diglyceride von Speisefettsäuren lese, welche oftmals dann die einzige Zutat ist, die nicht vegan sein könnte. Und da ärgert es mich dann richtig, weil ich bei diesen Produkten jedesmal doch noch vor die Gewissensfrage gestellt werde. Kaufe ich diesen Artikel jetzt, obwohl er nicht vegan sein KÖNNTE, oder verzichte ich jetzt darauf, obwohl es MÖGLICHERWEISE doch vegan ist.
Einer der vielen Gründe, warum ich Veganerin geworden bin, war unter anderem schiere Gemütlichkeit. Ja, es war für mich ehrlich bequemer komplett vegan zu werden, als ein Vegetarier, der sich nie sicher sein kann, ob in dem Käse auf seiner Pizza jetzt Kälberlab verarbeitet ist oder nicht, und zwar Bioeier kauft, aber bei allen verarbeiteten Produkten in Kauf nehmen muss, dass Eier aus Legebaterien oder Bodenhaltung beinhaltet sind. Aber das Problem ist damit ja nicht vom Tisch. Jetzt vermeide ich offensichtliche unmoralische Produkte, nur um mir versteckt unmoralische Produkte unterjubeln zu lassen.
Es macht mich schier wahnsinnig, jedesmal da zu stehen und möglicherweise eine Entscheidung gegen meine Prinzipien zu fällen. Zu 90% lege ich den Artikel dann weg, nur selten sage ich mir dann "man muss auch mal neune gerade sein lassen". Und kann dann auch damit leben, weil diese doofen Mono und Diglyceride von Speisefettsäuren in der Regel pflanzlichen Ursprungs sind. Also wenn 1 von 10 unvegan ist und ich deswegen 9 wieder zurückstelle und nur eins kaufe, ist die Wahrscheinlichkeit doch maximiert, dass ich ein veganes Produkt kaufe, oder nicht?
Was ich gerade aber bei tierrechtskochbuch.de gefunden habe hat mich noch viel mehr verunsichert, als irgendwelche Diglyceride: Eine Liste, wo nocheinmal aufgeführt ist, wo überall versteckte Tierprodukte drin sein KÖNNTEN. Ich hasse dieses möglicherweise, in der Regel, könnte, kann aber auch nicht, nur in Ausnahmefällen, selten. Warum kann nicht auf jedem Artikel ganz klar gekennzeichnet sein, ob er vegan ist, oder nicht? Oder zumindest einen Buchstaben oder irgendwas hinter diese E-Nummer oder Zutat schreiben, der kennzeichnet, ob es sich um eine Zutat pflanzlichen oder tierlichen Ursprungs handelt. Auch diese Irreführung immer, etwas sei "rein pflanzlich" regt mich maßlos auf.
Aber wer zum Beispiel würde denn davon ausgehen, dass Brot oder Obst nicht vegan sein könnten? Bisher war ich immer der Ansicht, Brot könne ich bedenkenlos kaufen. Wie jetzt das Backblech dafür gefettet wurde ist für mich in die Kategorie "kann Spuren von... enthalten" gefallen. Zucker fand ich bisher auch immer bedenkenlos, weil in Deutschland Zucker schon seit einiger Zeit nicht mehr mit Tierkohle raffiniert wird. Darüber, dass der Zucker in fertigen Lebensmitteln lange nicht aus Deutschland stammen muss, habe ich mir auch noch nie Gedanken gemacht. Ich weiß auch noch nicht, wie ich mit diesen Informationen jetzt umgehen soll. Okay, bei Säften, Weinen und Bieren habe ich ja schon meinen Weg gefunden. Nur Direktsaft (bei dem man sich leider auch nicht immer sicher sein kann..), Weine entweder die, von denen ich weiß, dass sie vegan sind oder wenn ich gerade nicht dran komme Biowein. Bier trinke ich eh mehr als selten und wenn dann deutsches. Neue Antworten für mich muss ich in Sachen Brot, Essig, Aroma, Sauerkraut, Senf, Vitamine und Zucker finden. Es wird einem aber auch nicht gerade das Leben leicht gemacht.

Warum jedes noch so natürliche Lebensmittel voll von tierlichen, vor allem Milch- Produkten ist? Die Antwort ist leichter als man denken würde. In der Regel hat das nämlich nichts damit zu tun, dass es geschmacklich wertvoll wäre oder das Rezept verbessern würde, etwas länger haltbar machte oder was auch immer. Die Antwort ist die: Das sind Abfälle, die bei der Verarbeitung von Fleisch, Milch, Käse, Joghurt etc. entstehen. Und diese zu entsorgen kostet Geld. Da hatten die Hersteller die tolle Idee, diese Abfälle weiterzuverwenden und über den Verbraucher zu entsorgen. Man spart also nicht nur die Entsorgungskosten, sondern macht damit auch noch Kohle. Wenn das mal nicht rentabel ist. So, und das ist der Grund, warum man als Veganer nicht mehr bedenkenlos Sauerkraut essen kann und sich fragen muss, kaufe ich jetzt dieses Ding mit Mono und Diglyceschwachsinn aus werweißwelchen Speisefettsäuren. Die taz hat einen sehr interessanten Artikel über diese Art der Resteverwertung geschrieben.
Einerseits muss man einräumen, dass es natürlich gut ist, weitere Verwendung für Abfallprodukte zu finden, statt noch größere Müllberge anzuhäufen. Andererseits möchte ich nicht als Abfalleimer für die Fleisch- und Milchindustrie herhalten. Heißt das jetzt, dass ich deswegen jetzt mein Korn selber mahlen muss? ;)
Oh mein Gott, die Welt ist verrückt.

Freitag, 6. Januar 2012

Neues Lieblingszitat

Aus Jonathan Safran Foer's TIERE ESSEN  (Kapitel; Ich bin der letzte Geflügelfarmer, S. 136)

Ich bin kein besserer Mensch als andere, und ich will niemanden dazu überreden, nach meinen Überzeugungen zu leben. Ich will sie dazu bringen, nach ihren eigenen Überzeugungen zu leben.

Donnerstag, 5. Januar 2012

Angora Teil 3, Tchibos Fototierschutz in China. Fazit

Nach Teil 1 und Teil 2 nun eine finale Antwort von Tchibo:

Liebe ...,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Unsere Produkte aus oder mit Angora-Haaren beziehen wir von Partner-Produzenten aus verschiedenen Ländern, darunter auch China. Sowohl zu Beginn als auch im Verlauf unsererer langfrist...igen Partnerschaften verschaffen wir uns einen Eindruck von Haltung und Schur der Kaninchen, in der Regel über fotografische Dokumentationen und schriftliche Belege.
Einheitliche, gesetzliche Mindestanforderungen für die Haltung von Kaninchen gibt es leider nicht. Daher haben wir im Rahmen unseres kontinuierlichen Optimierungsprozesses auf Basis unserer bestehenden Qualitätsstandards eine Tchibo-Richtlinie zur Haltung von Angora-Kaninchen erarbeitet. Diese orientiert sich an folgenden Rechtsnormen und Richtlinien:
- Österreichische Verordnung der Bundesministerin für Gesundheit und Frauen über die Mindestanforderungen für die Haltung von Pferden und Pferdeartigen, Schweinen, Rindern, Schafen, Ziegen, Schalenwild, Lamas, Kaninchen, Hausgeflügel, Straußen und Nutzfischen vom 21.07.2011; Anlage 9: Mindestanforderungen für die Haltung von Kaninchen
- Leitlinien der deutschen Gruppe der World Rabbit Science Association (WRSA) und des DLG-Ausschusses für Kaninchenzucht und -haltung zu Mindeststandards bei der Haltung von Hauskaninchen (novelliert am 13./14.5.2009)
- Ö NORM S 1004: Haltung von Kaninchen in privater Obhut; Ausgabe: 2006-10-01
Insbesondere die österreichischen Normen werden von Tierschutzverbänden als richtungsweisend für die Erarbeitung entsprechender Haltungsvorgaben empfohlen und sind daher Grundlage unserer Richtlininen und für die Zusammenarbeit mit unseren Partnern.
Wir bedanken uns nochmals für Ihr Interesse.
Viele Grüße, Ihr Tchibo Facebook Team


Hier die Österreichische Verordnung über die Mindestanforderungen für die Haltung von Pferden und Pferdeartigen, Schweinen, Rindern, Schafen, Ziegen, Schalenwild, Lamas, Kaninchen, Hausgeflügel, Straußen und Nutzfischen vom 21.07.2011; Anlage 9: Mindestanforderungen für die Haltung von Kaninchen  

Die Leitlinien WRSA und des DLG-Ausschusses für Kaninchenzucht und -haltung zu Mindeststandards bei der Haltung von Hauskaninchen (novelliert am 13./14.5.2009) findet ihr hier.

Die ÖNORM S 1004 beinhaltet wohl Empfehlungen zur Haltung von Kaninchen (Die gesamte ÖNORM S 1004 kann man leider nicht online einsehen. Aber kaufen für um die 40€ .. >=|. Hier gibts aber wenigstens einen Blick ins Inhaltsverzeichnis). Was ich lediglich bisher darüber erfahren konnte, war dass sie bei Tierschutzorganisationen als "eine wirklich gute Empfehlung zur Kaninchenhaltung" gilt.
Diese beinhaltet {...] eine genaue Regelung der Auslaufhaltung sowie die Vorschrift der Gruppenhaltung. (Quelle: vier-pfoten.at)

Egal für wie gut oder schlecht man diese Tierschutzstandards halten mag, bin ich doch der Meinung, Fotos und Lippenbekenntnisse aus dem fernen China sagen nichts darüber aus, ob diese Standards tatsächlich so eingehalten werden. Gerade wegen meiner Ikea-Federkissen-Sache vertraue ich keinem Unternehmen mehr, welches sich mit schriftlichen Zusagen und Versprechen seiner Zulieferer zufrieden gibt. Unangemeldete regelmäßige Kontrollen von unabhängigen Tierschützern wären da die besseren Argumente.
Auch wenn sich die erste Antwort eher wie eine maschinell erstelltes und ohne Unterschrift gültiges Standardschreiben  anhörte  und ich  auch  die dann etwas präzisere Antwort nicht sonderlich befriedigend fand, schätze ich, dass Tchibo wirklich schnell und unkompliziert reagiert hat. Zumindest am Kundenservice habe ich nichts zu meckern.

Fazit: Meine liebe Frostbeule J. kann also auch im Nachhinein nicht mehr mit einem Weihnachts-Nierenwärmer rechnen. Aber dafür hat sie ja jetztspannende Stunden mit einem Thriller geschenkt bekommen und was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß ;).

Mittwoch, 4. Januar 2012

Habibti goes Daunen- und Federfrei!

Zu meinen guten Vorsätzen gehörte unter anderem, mich jeden Tag von einem Gegenstand (oder gerne auch mehreren) zu trennen. Hat bis jetzt auch ganz gut geklappt. Ein Messbecher mit Riss, 2 Hawaiiketten und 2 Karnevalsmasken habe ich schon aussortiert.

Heute endlich etwas wirklich Sinnvolles: Das alte Ikea-Daunenkissen kommt weg. War sowieso schon ganz muffig und hat die ganze Zeit sogar durch den Bezug gepiekst und Federn verloren. Schluss damit. Darauf mochte ich eh schon lange nicht mehr schlafen.

Zumal ich fast davon ausgehen muss, dass diese Federn aus Lebendrupf stammen.
Kennzeichnungen wie Ikeas “nur aus Totrupf“ Label stellten sich in der Vergangenheit als Verbrauchertäuschung heraus. IKEA musste das Label zurückziehen, als Recherchen belegten, dass die Firma von chinesischen Lieferanten betrogen worden war. (Quelle)

Im Februar [Anm.: 2009]hatte der «Kassensturz» aufgedeckt, dass das Ikea-Kissen Gosa Näva Federn aus Lebendrupf enthält. Ikea bezieht nach eigenen Angaben keine Federn mehr über diesen Lieferanten, hat aber noch einige der Kissen in den Regalen. (Quelle, Artikel vom 13. September 2009)

Zwar hat Ikea wohl danach nicht nur das Label "Aus Totrupf" entfernt, sondern auch Kissen wieder zurückgenommen und wohl auch entschieden, künftig ganz auf Gänsedaunen-Bettwaren (nur Gänsedaunen oder allgemein Daunen?) zu verzichten (Quelle). Aber mein Kissen stammt definitiv von vor 2009, heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein Lebendrupfprodukt handelt ist nahe 100% und es jetzt noch zurückzubringen halte ich doch für ziemlich unangemessen, zumal ich bestimmt 4 Jahre mit offenem Mund drauf geschlafen und gesabbert hab ;). Also: weg damit.

Was ich übrigens bisher nicht wusste ist:

Manche Anbieter sagen zum Beispiel:
"Wir verwenden garantiert keine Daunen aus Lebendrupf" oder "Wir verabscheuen Lebendrupf".
Solche Angaben sind irreführend und unseriös. Die Daunen können zwar vom Schlachtrupf stammen, das heißt aber nicht, dass diese Gänse nicht doch dem Zwischenrupf unterzogen wurden.
Bei der hier angebotenen Ware ist das nicht der Fall.

Man kann immer davon ausgehen, dass alle Gänse bis zu drei Mal zwischengerupft werden. Ein verantwortungsvoller Gänsefarmer
wird das schonend während der Mauser tun, um seine Tiere nicht zu verletzen. Während der Mauser werden also in der Regel nur die losen Daunen im Brustbereich abgesammelt. (Quelle: daunenbetten-federkissen.de)

Ich finde es wirklich spannend und aber auch ein bisschen traurig, was man so herausfindet, wenn man mal nur eben nach einem Gegenstand und dessen Herkunft in den eigenen 4 Wänden googelt. Mal sehen, was als nächstes fliegt... An einem mutigen Tag werde ich es vielleicht wagen, mal meinen Kleiderschrank zu googeln. Stichwort H&M...?

Dienstag, 3. Januar 2012

Angora Teil 2, Tchibos Antwort

Liebe ...,

vielen Dank für Ihre Geduld bezüglich Ihrer Anfrage, die wir nun gerne beantworten.

Es ist unser Ziel, alle unsere wesentlichen Produkt und Prozesse nachhaltig zu gestalten: Wir arbeiten konsequent daran, dass eigene Sortiment noch umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten.

Dabei ist uns selbstverständlich auch der Tierschutz ein wichtiges Anliegen, unter anderem auch im Hinblick auf Produkte mit Angora. Dieses Material wird aufgrund seiner hervorragenden wärmenden Eigenschaften in Textilien im Gesundheitsbereich eingesetzt. Wir sind uns der sensiblen Thematik der Haltungsbedingungen der Angora Kaninchen insbesondere in China bewusst. Die von Ihnen geschilderten Zustände sind nicht akzeptabel und werden von uns mit aller Deutlichkeit abgelehnt.

Aus diesem Grund arbeiten wir ausschließlich und langfristig mit Produzenten zusammen, die uns schriftlich versichern, angemessene Haltungs- und Scherpraktiken sicherzustellen. Qualitative hochwertige Haare können nur unter angemessenen und tiergerechten Haltungsbedingungen wachsen, sodass die Produzenten auch aus eigenem Interesse auf die Einhaltung achten. Denn nur die Kaninchen in sauberen und ausreichend großen Stallungen liefern erstklassige Haare. Zudem muss bei der Schur darauf geachtet werden, dass das Kaninchen nicht verletzt wird, denn verunreinigte Haare sind wertlos.

Es ist gut, dass Sie als Verbraucherin kritisch sind und uns als Unternehmen Fragen zu den Herstellungsbedingungen unserer Produkte stellen. Dies zeigt uns, wie wichtig der Tierschutz für unsere Kundinnen und Kunden ist und bestärkt uns darin, unseren Weg zu einem 100% nachhaltigen Unternehmen konsequent fortzusetzen.

Viele Grüße vom Tchibo Facebook Team

Dabei sind mir vor allem diese Aussagen sauer aufgestoßen:


"Wir sind uns der sensiblen Thematik der Haltungsbedingungen der Angora Kaninchen insbesondere in China bewusst."
Bedeutet das, dass Sie nicht in China produzieren lassen? Beziehungsweise nocheinmal woher beziehen Sie Ihre Angorawolle?

" [...]Aus diesem Grund arbeiten wir ausschließlich und langfristig mit Produzenten zusammen, die uns schriftlich versichern, angemessene Haltungs- und Scherpraktiken sicherzustellen.".
 

Heißt das, Tchibo hat sich selbst von den Haltungsbedingungen vor Ort überzeugt oder Vertraut Tchibo lediglich auf das gute Wort der Produzenten?

"Qualitative hochwertige Haare können nur unter angemessenen und tiergerechten Haltungsbedingungen wachsen"
Was sieht Tchibo in diesem Fall genau als "angemessene, tiergerechte Haltungsbedingungen"? Wo liegen die Mindeststandards? Wer legt diese fest? 


Auf die Folgeantwort warte ich zwar weiterhin gespannt, allerdings denke ich, ich werde den Nierenwärmer morgen zurück in den Laden bringen.